Eine kooperative Untersuchung des National Institute of Health (NIH) und der University of North Carolina at Chapel Hill hat ergeben, dass eine Vielzahl an Haarfärbemitteln das Risiko an Brustkrebs zu erkranken stark steigert. Der Grund hierfür liegt vermutlich in den enthaltenen chemischen Verbindungen, die krebserregend sind.
Colorationen schaden der Gesundheit
Viele Menschen färben sich die Haare, entweder weil ihnen ihre Naturhaarfarbe nicht zusagt oder weil sie bereits graue oder weiße Haare bekommen und sie diese Anzeichen des Älterwerdens loswerden möchten. Frauen müssen einer neuen Studie zufolge dafür jedoch eine Steigerung des Brustkrebsrisikos in Kauf nehmen.
Zahlreiche Haarprodukte beinhalten laut den Wissenschaftlern endokrin wirkende Verbindungen, sowie Karzinogene, die Brustkrebs auslösen können. Die aktuelle Forschungsarbeit hat aufgedeckt, dass permanente Haarcolorationen und auch chemische Haarglättungen das Risiko Brustkrebs zu bekommen immens erhöhen. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachblatt „International Journal of Cancer“ vorgestellt.
Risiko nimmt um neun Prozent zu
Vor allem dauerhafte Haarfärbemittel enthalten oft giftige Chemikalien, die bereits in der Vergangenheit in diversen Studien mit verschiedenen Gesundheitsgefahren in Verbindung gebracht wurden. Die neue Forschung legt nun einen Zusammenhang mit Brustkrebs nahe. Die Erkenntnisse weisen darauf hin, dass das Risiko für die Erkrankung mit einer häufigeren Verwendung entsprechender Haarprodukte steigt.
Die Wissenschaftler analysierten Daten von 46.709 Frauen aus der sogenannten Sister Study des National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) und fanden so heraus, dass Frauen, die während des Jahres vor Studienbeginn alle fünf bis acht Wochen Haarcolorationen anwendeten, um neun Prozent häufiger Brustkrebs entwickelten, als Frauen, die sich die Haare nicht färbten.
Frauen afrikanischer Herkunft sind besonders betroffen
Laut dem Forschungsteam ergab die Untersuchung, dass die Auswirkung auf das Brustkrebsrisiko bei afroamerikanischen Frauen besonders groß ist. Das Risiko für sie steigt durch eine regelmäßige permanente Haarcoloration um stolze 60 Prozent. Bei semipermanenten oder temporären Haarfärbemitteln konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden – allerdings nur, wenn diese professionell durchgeführt worden waren. Eine regelmäßige Anwendung erhöhte das Brustkrebsrisiko andernfalls ebenso.
Bereits seit einiger Zeit wird nach Verbindungen zwischen Colorationsmitteln und der Entwicklung von Krebserkrankungen gesucht, bislang jedoch mit inkonsistenten Resultaten. Die neue Studie entlarvte nun einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und permanenten Haarfärbemitteln.
Auch Haarglättemittel sind gefährlich
Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass chemische Haarglättemittel auch signifikante Effekte auf die Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs zu entwickeln, haben. Frauen, die sich alle fünf bis acht Wochen oder häufiger die Haare damit glätten, erkrankten circa 30 Prozent öfter an der Krebsart als solche, die keine derartigen Produkte verwendeten. Das zunehmende Risiko galt hier für alle Frauen, jedoch griffen Frauen afrikanischer Herkunft besonders oft zu solchen Haarglättemitteln.
Die Gesundheit sollte vorgehen
Ein vollständiger Verzicht auf diese Produkte und somit die Chemikalien, sie sich in ihnen befinden, könnte der Studie zufolge eine Möglichkeit darstellen, das Brustkrebsrisiko zu senken. Hier sollte die Gesundheit im Vordergrund stehen. Zumal gibt es meist natürlichere Alternativen, auf die zurückgegriffen werden kann. Es sollte jedoch stets bedacht werden, dass Haarfärbemittel und Haarglättungen hier nicht die einzigen Risikofaktoren sind.
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