Ein Glaukom, auch Grüner Star genannt, betrifft vor allem Personen ab einem Alter von 40 Jahren. Allein in Deutschland sind etwa 800.000 Personen von dieser Erkrankung betroffen, die aus einer Gruppe von Augenkrankheiten besteht. Im fortgeschrittenen Stadium kann dieser sogar zur Erblindung führen. Eine aktuelle Studie fand nun einen weiteren Risikofaktor: Auch die Gefahr an Demenz zu erkranken werde dadurch erhöht.
Neurodegenerative Störung als Ursache vermutet
Bisher gibt es einige Hypothesen, was die Ursachen eines Glaukoms angeht. Vermutet wird eine Gefäßdysregulation, veränderte zerebrospinale Flüssigkeitsmechaniken und eine erhöhte Empfindlichkeit der Sehnerven. Dazu kommt eine kürzliche Entdeckung eines Zusammenhangs von Mutationen der Gene OPTN und TBK1 und dem Ausbruch der Krankheit. Diese sind außerdem an der Entwicklung einer frontotemporalen Demenz beteiligt. In Forschungskreisen kam es zu Diskussionen, ob ein Normaldruckglaukom eventuell Zeichen einer neurodegenerativen Störung sein könnte. Die australischen Forscher gingen in der aktuellen Studie dieser Vermutung weiter nach.
Telefonische Testung brachte Nachweis
Für die Studie wurden 290 Glaukom-Patienten ausgewählt und per Telefon einer kurzen kognitiven Testung unterzogen. Dabei war eine Hälfte der Studienteilnehmer von einem Hochdruckglaukom betroffen, die andere Hälfte von einem Normaldruckglaukom. In Folge wurde ein Testverfahren verwendet, das bereits seit 1996 erfolgreich bei kognitiven Störungen angewendet wird und auf visuelle Tests verzichtet. Die danach ausgewerteten Ergebnisse zeigten eine deutliche Richtung: Während 14,8 Prozent aller Betroffenen mit Normaldruckglaukom kognitive Störungen aufwiesen, waren es bei der Hochdruckglaukom-Gruppe nur 5,4 Prozent.
Zusammenhang muss noch belegt werden
Da es sich um eine Fall-Kontroll-Studie handelt, kann der vermutete Zusammenhang noch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Erkennbar ist aber auf jeden Fall eine steigende Tendenz zwischen degenerativen Hirnerkrankungen und der Entwicklung eines Normaldruckglaukoms. Auch dürften die genetischen Komponenten einen Einfluss auf das Risiko einer Erkrankung sowie deren Verlauf haben. Es gibt aber auch weitere, zum Teil vermeidbare, Risikofaktoren, wie beispielsweise Zigarettenkonsum, Diabetes mellitus, Stoffwechselerkrankungen, Migräne, Tinnitus und langjährige Behandlungen mit Kortison. Zu hohe oder zu niedrige Blutdruckwerte können ebenfalls einen Ausbruch der Krankheit begünstigen.
Meist symptomlos
Die genauen Ursachen für Grünen Star sind aber nach wie vor unzureichend bekannt. Benannt wurde die Krankheit nach dem beobachteten blau-grünlichen Schimmern der Iris bei Voranschreiten des Glaukoms sowie dem „starren Blick“, wenn das Auge einmal erblindet ist. Meist treten im Anfangsstadium noch keine Symptome auf, daher können Schädigungen schleichend sogar über Jahre passieren. Erfolgt eine Behandlung erst zu einem späteren Zeitpunkt, können irreparable Schäden der Netzhaut und/oder des Sehnervs bereits der Fall sein. Außerdem tritt die Krankheit mit zunehmendem Alter häufiger auf, daher sollte der Augendruck beim Augenarzt regelmäßig kontrolliert werden, um die Krankheit nicht zu übersehen.
Joachim
13.07.2021 13:15Danke für den Beitrag zum Thema Glaukom. Meine Tante lässt möchte ihren grünen Star behandeln lassen um wieder besser sehen zu können. Mir war gar nicht bewusst, dass allein in Deutschland etwa 800.000 Personen von dieser Erkrankung betroffen sind.
Hannes Bartschneider
18.07.2021 19:13Mein Großvater hat einen Grünen Star. Ich wusste gar nicht, dass die Gefahr an Demenz zu erkranken auch ein Risikofaktor dieser Krankheit sein kann. Vielleicht kommt nach der Fall-Kontroll-Studie ja noch eine andere Studie, die diese Tendenz belegen kann.
Nina Hayder
11.01.2022 06:57Leider hat mein Augenarzt bei mir den grünen Star diagnostiziert. Durch den Artikel bin ich nun leicht beunruhigt. Ich wusste nicht, dass grüner Star ein Risikofaktor für Demenz sein kann.
Nina Hayder
24.01.2022 08:06Meine Mutter leidet leider unter grünem Star. Gut zu wissen, dass dieser auch oft symptomlos auftritt. Ich werde meinen Augenarzt fragen, ob ich durch meine Mutter vorbelastet bin.
Nina Hayder
23.01.2023 14:55Mein Mann leidet unter Grünem Star. Interessant, dass dieser auch im Zusammenhang mit Demenz steht. Dies werde ich mit dem Augenarzt abklären.
Nina Hayder
13.02.2023 12:13Meine Mutter leidet unter dem grünem Star. Gut zu wissen, dass dieser oft symptomlos auftritt. Daher soll sie am besten zu einem Augenarzt in der Umgebung gehen.
Nina Hayder
11.04.2023 13:28Mein Mann leidet am Grünen Star. Interessant, dass dieser auch im Zusammenhang mit Demenz stehen kann. Dennoch geht er zu einem Augenlinsenchirurgen und lässt es behandeln.