Unter den Ärzten arbeiten die Allgemeinmediziner am meisten. Am wenigsten arbeiten hingegen Physiotherapeuten, sie behandeln im Schnitt auch die wenigsten Kunden pro Tag, das geht aus dem aktuellen Ärztemonitor hervor. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Viele Ärzte sind in Deutschland mit ihrer Entlohnung zufrieden.
Ärzte bekommen in Deutschland schon nicht wenig Lohn für ihre Arbeit, doch welche Ärzte müssen für ihr Geld am meisten arbeiten. Einer aktuellen Statistik zufolge arbeiten Physiotherapeuten mit gut 42,2 Stunden pro Woche am wenigsten. Fachärzte rangieren mit 55,3 Wochenstunden auf dem zweiten Platz. Am meisten arbeiten jedoch Hausärzte mit 57,6 Wochenstunden.
Viele würden wieder den Ärzteberuf ergreifen
Sie arbeiten am meisten, dennoch fehlt ihnen die Zeit, sich mit den Patienten ausführlich zu beschäftigen. Des Weiteren geht 16 Prozent ihrer Arbeit nur für die Verwaltung drauf. Allerdings empfinden gut 72 Prozent der Allgemeinmediziner ihre Arbeit als sinnvoll und nützlich. 53 Prozent von ihnen haben sogar Spaß in ihrem Job und 59 Prozent würden diesen Beruf sofort wieder ergreifen.
Dies geht aus einer aktuellen Umfrage unter etwa 11.000 niedergelassenen Haus- Und Fachärzte sowie Physiotherapeuten hervor. Die Ergebnisse hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung am Dienstag dieser Woche in Berlin vorgestellt. Offensichtlich scheinen die Ärzte auch mit ihrer Bezahlung zufrieden zu sein.
Großteil mit der Bezahlung zufrieden
10 Prozent gaben an, sehr zufrieden mit ihrer Bezahlung zu sein, 49 Prozent sind „eher zufrieden“ mit ihrer Bezahlung. Gerade mal 10 Prozent sind unzufrieden mit ihrer derzeitigen Bezahlung. 50 Prozent der befragten Mediziner gaben an, dass sie am Ende eines Tages total erledigt wären, 29 Prozent fühlten sich nach einem Arbeitstag sogar ausgebrannt.
Besonders stark ist diese Quote bei den 45 bis 49 Jahre alten Ärzten, da sie eine hohe Anzahl von Patienten zu bewältigen haben. Im Durchschnitt behandeln Hausärzte pro Tag 53 Patienten, bei Fachärzten sind es „nur“ 41 Patienten. Physiotherapeuten hingegen behandeln nur sieben Patienten am Tag und sind auch zufriedener in ihrem Job.
Mehr Freiräume gefordert
Schau man sich den Tagesablauf eines Hausarztes genauer an, fällt einem auf, dass gerade mal 60 Prozent der Arbeitszeit dem Patienten gewidmet werden kann, bei den Fachärzten sind es 62 Prozent. Viele Mediziner kritisieren den hohen Bürokratieaufwand und fordern wieder mehr Freiräume um sich mehr dem Patienten widmen zu können.
Allein die Abschaffung der Praxisgebühr würde die Ärzte enorm entlasten, so NAV- Virchow- Bund bei der Vorstellung des Ärztemonitors. So gehen etwa 120 Stunden im Jahr dafür drauf, die Praxisgebühr einzubehalten und entsprechende Quittungen auszustellen.
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