Laut einer aktuellen Studie der AOK will jeder Dritte Privatversicherte wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln. Daher spricht sich der Vorstand der AOK für einen integrierter Krankenversicherungsmarkt aus, wo für beide Krankenversicherungsformen die gleichen Regeln gelten.
Immer wieder wirbt die private Krankenversicherung mit besseren Leistungen als die gesetzliche Krankenversicherung. Doch das böse Erwachen kommt bei vielen Mitglieder der privaten Krankenversicherung recht schnell, wie ist sonst zu erklären, das jeder Dritte wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln will.
Das geht aus einer aktuellen Umfrage der AOK hervor. Wie der Vorstand der AOK, Jürgen Graalmann in einem Interview mit dem „Stern“ erklärte, erhalte seine Krankenkasse immer wieder Anfragen über einen Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse.
Heutige System überdenken
Aus diesem Grund sprach sich Graalmann dafür aus, dass heutige System zu überdenken. Wie es in der AOK- Studie heißt, wollen 31 Prozent der Privatversicherten zurück in die gesetzliche Krankenversicherung. So spricht sich Graalmann auch dafür aus, dass ein integrierter Versicherungsmarkt geschaffen wird, in dem für gesetzliche und private Krankenversicherung die gleichen Regeln gelten.
So schlägt der Vorstand der AOK vor, dass Mitglieder der privaten Krankenversicherung innerhalb eines gewissen Zeitraums in die gesetzliche Krankenversicherung zurück wechseln können. Zudem sollen bei dem Wechsel die Altersrückstellungen mitgenommen werden können.
12 Monate unter Versicherungspflichtgrenze bleiben
Zurzeit ist ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung nicht ohne weiteres möglich. Eine Grundvoraussetzung ist das Bruttoeinkommen. So müssen Privatversicherte unter die Versicherungspflichtgrenze fallen und auch mindestens 12 Monate unter ihr bleiben, sonst droht ein Zwangswechsel zurück in die private Krankenversicherung.
Selbstständige müssen einen sozialversicherungspflichtigen Job aufnehmen. Wobei der Lohn ebenfalls unter der Versicherungspflichtgrenze liegen muss, die derzeitig bei 52.200 Euro liegt. Sehr schwierig wird es für Privatversicherte, die älter als 55 Jahre sind, hier gibt es in der Regel keinen Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung. Eine Ausnahme stellt die Familienversicherung da, aber auch hier müssen bestimmte Voraussetzungen herrschen.
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