Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts leiden fast zwanzig Prozent der Erwachsenen in Deutschland an Adipositas. Arthrose, Diabetes und Herzprobleme sind nur einige der möglichen Folgen. Zu den Ursachen für starkes Übergewicht zählen mangelnde Bewegung und kalorienreiches Essen. Wie die Befunde einer neuen Studie der Texas A&M University in den USA nahelegen, könnte ein bestimmtes Lebensmittel jedoch vor den negativen Auswirkungen fettreicher Ernährung schützen: die Pekannuss.
Schützen Pekannüsse vor Übergewicht?
In Nord- und Südamerika sind die gesundheitsförderlichen Effekte der Pekannuss schon lange im traditionellen Wissen verankert. Durch die Studie, die kürzlich im Journal „MDPI“ erschien, wollten die amerikanischen und mexikanischen Wissenschaftler herausfinden, was genau die Nüsse im Körper bewirken. Dafür fütterten sie Labormäuse über mehrere Monate hinweg mit sehr fettigen Lebensmitteln. Ein Teil der Tiere bekam zusätzlich Pekannüsse zu fressen. Dadurch wollte man herausfinden, ob die Nüsse den negativen Auswirkungen der ungesunden Ernährung vorbeugen können.
Tatsächlich stellte sich heraus: Die Gabe von Pekannüssen führte zu einem erhöhten Energieverbrauch und verhinderte eine Störung des Darmmikrobioms. Außerdem schwächten die Nüsse Entzündungsreaktionen ab, die häufig mit dem Verzehr ungesunder Lebensmittel einhergehen und mitunter chronisch werden – was zahlreiche Gesundheitsprobleme mit sich bringen kann. Die Pekannüsse beeinflussten zudem den Abbau von Fetten in adipösem Gewebe. Durch diese Prozesse konnten die Mäuse vor Übergewicht, einer Fettleber und Diabetes geschützt werden – trotz ihrer fettreichen Ernährung.
Die Frage, ob eine ähnliche Wirkung durch den Verzehr von Pekannüssen auch bei Menschen erzielt wird, kann anhand der Ergebnisse dieser Studie noch nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Schließlich wurden die Untersuchungen nur bei Mäusen durchgeführt – daher ist bezüglich des Potentials beim Menschen noch mehr Forschung nötig. Dennoch liefern die Befunde Hinweise darauf, wie gefährliche Krankheiten im Zusammenhang mit Übergewicht verhindert werden könnten.
Nüsse: Unverzichtbar für den Speiseplan
Nicht nur Pekannüsse, sondern beispielsweise auch Cashew- und Haselnusskerne sowie Pistazien und Walnüsse haben zahlreiche positive Auswirkungen auf den Körper. Sie sind Lieferanten von wertvollen Nährstoffen wie Eiweiß, Ballaststoffen, verschiedenen Vitaminen und Mineralien. Außerdem enthalten sie viele ungesättigte Fettsäuren, welche als besonders gesund gelten. Die Empfehlung des Bundeszentrums für Ernährung lautet daher, täglich etwa eine Handvoll Nüsse zu essen – mehr jedoch nicht, da Nüsse auch sehr kalorienreich sind.
In der Wissenschaft konnte wiederholt belegt werden, dass Nüsse positive Effekte auf das Herz und die Blutfettwerte haben. Diese Wirkung ist vor allem den einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren zuzuschreiben. Doch auch Arginin, eine Aminosäure, sowie die verschiedenen Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe spielen dabei vermutlich eine Rolle. Außerdem enthalten Nüsse – vor allem Pekan- und Walnüsse – sogenannte Polyphenole. Diese Nährstoffe sind auch in Rotwein und grünem Tee enthalten und wirken oxidativem Stress entgegen, welcher durch fettige Ernährung oder Rauchen entsteht.
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