Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihren aktuellen Tuberkulose- Bericht vorgestellt. Demnach sterben zwar immer mehr weniger Menschen an der tödlichsten Infektionskrankheit, aber es fallen immer mehr Erkrankte durch das Raster des Gesundheitssystems. Außerdem wird Erreger immer resistenter gegen normale Medikamente.
Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit die durch Mykobakterien verursacht wird in den meisten Fällen die Lunge des Menschen befällt. Tuberkulose ist zudem die weltweit häufigste tödliche Infektionskrankheit. Laut eines Berichts der Weltgesundheitsorganisation WHO starben im Jahr 2011 1,4 Millionen Menschen an der Infektionskrankheit. Nun wurde der neue Tuberkulose- Bericht 2012 vorgestellt.
Der Kampf gegen diese Krankheit könnte sich in Zukunft aber noch schwieriger gestalten, wie Wissenschaftler jetzt warnen. Denn herkömmliche Medikamente sind immer öfter wirkungslos gegen den resistenten Erreger. Außerdem fallen auch drei Millionen Kranke durch das Raster des Gesundheitssystems, wie die WHO in ihrem aktuellen Tuberkulose- Bericht betonte.
Weniger Tote durch Tuberkulose
Dennoch gibt es einen Lichtblick, denn durch hochwertige Tuberkulose- Behandlungen sterben immer weniger Menschen an der Infektionskrankheit. Im vergangenen Jahr erkrankten der WHO zufolge 8,6 Millionen Menschen neu an der Krankheit. Ungefähr 1,3 Millionen Menschen verloren den Kampf gegen die Krankheit, was ungefähr 100.000 weniger sind als im Jahr zuvor.
Sorgen machen der WHO eher die drei Millionen Menschen die nicht erreicht werden, weil sie durch das Raster des Gesundheitssystems fallen. Bei weitem werden nicht genügend Menschen von den Behandlungen erfasst, so der Direktor des Tuberkulose- Programms der WHO Mario Raviglione.
Normale Medikamente helfen nicht mehr
Diese Menschen werden weder diagnostiziert, nicht behandelt oder können mit den Informationen nichts anfangen, die sie bekommen, so der Direktor weiter. Eine weitere große Aufgabe ist die Bekämpfung des resistenten Tuberkulose- Erregers. Allein im letzten Jahr sind 450.000 Menschen an der Tuberkulose- Form erkrankt, bei der normale Medikamente nicht mehr helfen.
Die meisten der 450.000 Betroffenen leben in Russland, China und Indien. Zwar wird die Krankheit bei diesen Menschen diagnostiziert, aber die Versorgung mit Arzneimitteln ist bei weitem nicht ausreichend. Zudem fehlt auch gut ausgebildetes Personal, wie der Direktor zum Abschluss erklärte.
Maximal zehn Prozent erkranken
Die Infektion mit dem Tuberkulose- Erreger ist nicht gleichbedeutend mit dem Ausbruch der Krankheit. Nur fünf bis zehn Prozent der Infizierten erkranken im ihrem Leben an Tuberkulose.
Betroffen sind meisten Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder mit genetisch bedingter Anfälligkeit. Die Übertragung erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion von erkrankten Menschen in der Umgebung.
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