Wenn eine Frau sich während der Schwangerschaft sich heftigen Stress aussetzt, kann es passieren, dass das Kind im späteren Verlauf seines Lebens an einer Depression erkrankt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Zudem kann Stress in der Schwangerschaft dem Kind gleich mehrfach schaden.
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an psychischen Störungen. Der Grundstein für eine psychische Erkrankung kann laut einer aktuellen Studie bereits im Mutterleib gelegt werden. Das haben Wissenschaftler im Rahmen einer Studie herausgefunden. So kann Stress in der Schwangerschaft zu Depressionen beim Kind führen.
Traumschlaf entwickelt sich zu früh
Doch wie kommt es dazu? Den Wissenschaftlern zufolge stört der Stress der Mutter den Schlaf des Kindes. So kann der Stress der Mutter dazu führen, dass sich der Traumschlaf beim ungeborenen Kind zu früh entwickelt. Diese Entwicklung führt dann zu einem Wechsel zwischen Tief- und Traumschlaf.
Zudem kann das Kind im späteren Leben nicht so gut mit Stress umgehen. Wenn sich dann also erhöhte Stresshormone im Blut des Kindes befinden, kann dies dazu führen, dass der Körper denkt, die erhöhten Werte wären normal. Zwar werden die meisten Stresshormone durch die Plazenta abgefangen, aber gut 10 Prozent kommen zu dem Nachwuchs durch.
Traumschlaf besonders wichtig
Erhöhter Stressspiegel im Blut und gestörter Schlafwechsel sind Anzeichen einer Depression. Daher ist Stress in der Schwangerschaft ein Risikofaktor für das Kind und es kann später an einer Depression erkranken.
Gerade der Traumschlaf ist wichtig für das Kind, denn dann ist das Gehirn aktiver als im wachen Zustand. Im Tiefschlaf erholt sich hingegen das Gehirn. Zwar ist die Wissenschaft noch nicht dahinter gekommen, was für eine Bedeutung diese Aktivität hat, aber sie scheint wichtig für die Entwicklung des Gehirns zu sein.
Traumschlaf vor der Geburt noch deutlich höher?
Bei der Geburt des Kindes liegt der Anteil des Traumschlafes bei etwa 50 Prozent, bei einem Erwachsenen liegt es hingegen bei nur noch 20 Prozent. Daher gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Anteil vor der Geburt noch deutlich höher sein muss. Allerdings ist es schwer Schlafstadien im Mutterleib zu untersuchen.
Zwar kann die Entstehung der Schlafstadien per Ultraschall zwischen der 28. Und 36. Schwangerschaftswoche beobachten werden. Aber die Gehirnaktivität lässt sich nicht ermitteln. Daher fordern die Wissenschaftler ein Tiermodel.
Auswirkungen auf genetischer Ebene
Doch Stress kann nicht nur zu Depressionen beim Kind führen, so hat eine andere Studie herausgefunden, dass Stress auch Auswirkungen auf genetischer Ebene haben kann. Dadurch entwickelt der Nachwuchs im späteren Leben bestimmte Verhaltensmuster.
Für diese Studie hatten die Forscher Fälle untersucht, in dem Mütter Opfer häuslicher Gewalt worden. Die untersuchten Kinder reagierten dann später in Stresssituationen entweder ängstlicher oder aggressiver als andere Kinder. Der Nachwuchs stellt sich bereits im Mutterleib auf eine bedrohliche Umgebung ein, so die Begründung der Wissenschaftler.
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