Natrium ist essentiell für zahlreiche Körperfunktionen. Ein Natriummangel kann daher schnell lebensbedrohlich werden. Alles über die ernstzunehmende Gesundheitsgefahr:
Lebenswichtiges Natrium
Natrium trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei, unterstützt die Arbeit der Nerven und Muskeln, und reguliert den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Die meisten Menschen in Deutschland nehmen tendenziell eher zu viel Natrium zu sich als zu wenig. Ein akuter Natriummangel (Hyponatriämie) tritt dementsprechend selten auf. Dennoch sind bestimmte Personengruppen verstärkt einem Risiko ausgesetzt.
So kommt es zum Mangel
Ein Natriummangel, die sogenannte Hyponatriämie, kann aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente oder auch infolge bestimmter Vorerkrankungen entstehen. Die Natriumkonzentration im Blut ist dann extrem niedrig und sinkt unter den kritischen Wert von 130 mmol/l. Da Natrium eine Schlüsselrolle im Körper spielt, könne eine akute Hyponatriämie durchaus lebensbedrohlich werden, so Internist Dr. Paul Takahashi von der Mayo Clinic (USA). Der Flüssigkeitshaushalt des Körpers gerät dabei allmählich aus dem Gleichgewicht. Die Zellen beginnen anzuschwellen und es können viele gesundheitliche Probleme eintreten, die abhängig vom Ausmaß der Hyponatriämie leicht bis lebensbedrohlich sind, so der Experte.
Natriummangel erkennen
Als Anzeichen und Symptome einer Hyponatriämie nennt Dr. Takahashi auffällige Veränderungen der Persönlichkeit, Lethargie und Verwirrung bis hin zu Krampfanfällen und Koma bei einer schweren Hyponatriämie. Schlimmstenfalls könne diese innerhalb weniger Tage zum Tod führen.
Vor allem ältere Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen oder an Vorerkrankungen leiden, die den Natriumhaushalt des Körpers verändern, sind laut Dr. Takahashi einem erhöhten Risiko der Hyponatriämie ausgesetzt. So nennt der Experte folgende Risikofaktoren:
- Medikamente, die den Harndrang verstärken (Diuretika),
- einige Arten von Antidepressiva,
- Carbamazepin (Medikament gegen Krampfanfälle bzw. Epilepsie)
- Unterfunktion der Schilddrüse oder der Nebennieren,
- verminderte Funktion der Nieren, der Leber oder des Herzens,
- bestimmte Krebsarten einschließlich Lungenkrebs,
- bestimmte Krankheiten wie zum Beispiel Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen, die eine Dehydrierung verursachen können.
Arztbesuch dringend empfohlen
Bei Verdacht auf eine Hyponatriämie sollte umgehend eine ärztliche Abklärung und gegebenenfalls eine Behandlung erfolgen, wobei letztere an den Ursachen des Natriummangels auszurichten ist. So kann die Therapie die Absetzung oder den Austausch der ursächlichen Medikamente, eine Änderung der aufgenommenen Wassermenge oder der Salzzufuhr, aber auch weitreichendere Therapien zugrundeliegender Erkrankungen wie Herz-, Nieren-, Leber-, oder Schilddrüsenerkrankungen umfassen. Wichtig ist jedoch zunächst eine eindeutige Diagnosestellung.
Weitere Ursachen für einen Natriummangel erklärt Dr.Weigl:
M.
24.03.2021 08:09Über Natriummangel werde ich beim Internisten mal sprechen. Da ich auch ein Medikament gegen Epilepsie einnehme, könnte das eine Begleiterscheinung sein. Ich hoffe nicht, dass ich Lungenkrebs habe.
Kira N.
03.06.2021 12:13Vielen Dank für diesen Beitrag über Natriummangel. Interessant, dass einige Arten von Antidepressiva diesen verursachen können. Ich habe den Verdacht, dass ich dadurch an Natriummangel leiden könnte und werde mich mal mit einem Internisten beraten.
Rudi Sterzer
21.08.2022 21:14Lange Zeit dachte ich, dass meine Veränderungen der Persönlichkeit, Lethargie und Verwirrung mit meinen Depressionen zusammen hängen. Erst ein fähiger Internist hat dann bei mir herausgefunden, dass es mit einer genetischen Disposition + Antidepressiva zusammenhängt. Gut, dass Sie in Ihrem Artikel auf diese Gefahr hinweisen.
Dietrich Schneider
02.12.2022 14:57Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Natriummangel. Gut zu wissen, dass Natrium zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks beiträgt. Mein Internist hat auch bereits einen Natriummangel bei mir vermutet und nun bestätigt.