Im Zuge der Gesundheitsreform im Jahr 2007 führte die damals amtierende Bundesregierung den Gesundheitsfond ein. Seit diesem Zeitpunkt zahl jedes Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung den gleichen monatlichen Beitragssatz. Dies wurde von vielen Krankenkassen in der Vergangenheit als ungerecht kritisiert.
Der Chef der Krankenkasse Barmer erwartet von der neuen Bundesregierung eine umfassende Gesundheitsreform und die Abschaffung des einheitlichen Krankenkassenbeitrags. Wie der Chef der Krankenkasse, Christoph Staub, in einem Interview mit der „Bild“ erklärte, sollte jede Krankrenkasse ihren Beitragssatz selbst bestimmen können, um so wieder mehr Wettbewerb unter den Krankenkassen zu schaffen.
Gesundheitssystem neu strukturieren
Des Weiteren forderte er die Bundesregierung auf, den Zusatzbeitrag wieder abzuschaffen. Zudem ist der Chef der Barmer der Meinung, dass die kommende Bundesregierung nicht um eine umfassende Reform des Gesundheitssystems herumkomme. So war der Gesundheitsfond von der großen Koalition als Übergangslösung gedacht, erklärt Staub gegenüber der Zeitung.
Dies hat sich in den vergangenen Jahren allerdings nicht bewährt und so sollte das Gesundheitssystem neu strukturiert werden, betont der Chef der Krankenkasse weiter. Ferner erwartet Staub dass die Milliardenrücklagen im System der gesetzlichen Krankenkassen bereits im kommenden Jahr extrem schrumpfen werden.
28 Milliarden Überschuss
Gründe dafür seien die Mehrausgaben für Apotheken, Mediziner und Krankenhäuser. Ende Juni des laufenden Jahres hatte das System der gesetzlichen Krankenversicherung einen Überschuss von gut 28 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Schon seit Jahren verfügen die gesetzlichen Krankenkassen über Milliardenüberschüsse. Seit einiger Zeit schütten einige Krankenkassen nun Prämien an ihre Versicherten aus. Andere Krankenkassen wiederrum gewähren ihren Versicherten Zusatzleistungen. Allerdings warnen die Krankenkassen immer wieder über steigende Kosten in den kommenden Jahren.
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