Mittlerweile gibt es mehrere Vorstöße zur Bürgerversicherung. Der letzte Vorstoß kommt von der Verbraucherzentrale in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung. Derweil warnte der Verband der privaten Krankenversicherung wiederholt vor der Abschaffung des dualen Krankenversicherungssystems.
In der Zwischenzeit gibt es viele Entwürfe wie es mit gesetzlicher und privater Krankenversicherung weiter gehen soll. Eins ist in allen Vorschlägen gleich, Gutverdiener sollen in Zukunft deutlich stärker zur Kasse gebeten werden.
Erst kürzlich hatte die Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Verbraucherzentralen einen neuen Vorschlag präsentiert. Auch sie wollen gesetzliche und private Krankenversicherung vereinigen.
10 Punkte Plan vorgestellt
Die Bertelsmann Stiftung und die Verbraucherzentrale hatte zudem einen 10 – Punkte – Plan präsentiert. So sieht der neue Plan vor, dass der Betrag zur Krankenversicherung zukünftig nicht vom Gehalt abhängig gemacht werden sollte. Jeder soll zudem den Anbieter frei wählen können, wie es weiter hieß.
Neben den Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, soll die Krankenversicherung durch Steuerzuschüsse gespeist werden. Auch sollen Versicherte mit hohen Einkommen stärker zur Kasse gebeten werden, wie es weiter hieß.
Kapitalertragssteuer mit einbeziehen
Ein anderes Model kommt hingegen von der SPD. Hier soll allerdings die Krankenversicherung nicht durch Steuerzuschüsse aufgepäppelt werden, sondern die SPD will zur Berechnung des Beitrages die Kapitalertragssteuer heranziehen. Das soll die mittleren Einkommen entlasten, wie es von Seiten der Sozialdemokraten heißt.
Außerdem soll auch hier der Zusatzbeitrag wegfallen, weil jede Krankenkasse ihren Beitragssatz wieder selber bestimmen darf. Auch die Partei der Grünen will die private Krankenversicherung in ihrer jetzigen Form abschaffen. Begründung: Mitglieder der privaten Krankenversicherung versichern nur ihr eigenes, meist unterdurchschnittliches Krankheitsrisiko.
Alle Einnahmen sollen beitragsrelevant sein
So fallen diese Versicherten aus dem Solidarausgleich heraus, wie es von den Grünen heißt. Ihrer Meinung nach sollten alle Einnahmen beitragsrelevant sein, also auch Einnahmen aus Aktien oder Vermietungen. Die Beitragsbemessungsgrenze soll dabei auf das Niveau der Rentenversicherung angepasst werden.
Dadurch soll mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen geschaffen werden, so die Grünen. Das System der Grünen soll Besserverdiener fairer beteiligen und macht die Finanzierung auch zukunftssicherer und schafft mehr Spielraum für Beitragssenkungen.
Behandlung nach dem Geldbeutel
Gegen die Abschaffung des dualen Krankheitssystems sprechen sich hingegen die Mediziner und der Verband der privaten Krankenversicherung aus. Ihre Begründung: Es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel, so die Mediziner. Der Verband der privaten Krankenversicherung verwies auf andere Länder, in denen die Bürgerversicherung eingeführt wurde.
Hier gibt es in der Realität große Ungerechtigkeiten und Rationierungen. Und bei der Behandlung würde immer öfter nach dem Geldbeutel und nicht nach der Schwere der Krankheit entschieden, so der Verband in einer Stellungnahme.
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