Bei Gicht handelt es sich um die häufigste Form der entzündlichen Arthritis. Erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut sorgt für Ablagerungen, die zu starken Schmerzen führen können. Bekanntlich steigern Alkohol, sehr fettiges Essen und Bewegungsmangel das Erkrankungsrisiko, doch was ist mit genetischen Faktoren? Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg gingen dieser Frage auf den Grund.
Genetische Veranlagung hat Einfluss
Mehr als 457.000 Personen aus der ganzen Welt nahmen an der Untersuchung teil. Die Ergebnisse wurden Anfang des Monats im Fachjournal „Nature Genetics“ vorgestellt. Auf Grund der vielen Probanden konnten eine ganze Menge Genveränderungen identifiziert werden, welche die Harnsäurewerte im Blut und somit das Risiko für Gicht beeinflussen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Menschen mit stark ausgeprägter genetischer Veranlagung ein bis zu 100 Mal höheres Risiko für Gicht aufweisen, als Personen mit einer sehr niedrigen genetischen Veranlagung.
Verbindung zu weiteren Stoffwechselbeeinträchtigungen
Darüber hinaus erkannten die Forscher Genvarianten, die die Regulationsmechanismen des Harnsäure-Gleichgewichts beeinträchtigen. Dies erklärt möglicherweise die bereits lang bekannte Verbindung mit anderen Stoffwechselerkrankungen wie erhöhten Blutfettwerten.
Basis für neue Therapien?
Das neue Wissen rund um relevante Genveränderungen, Gene, Gewebe und Mechanismen bezüglich des Harnstoffwechsels stimmt die Forscher positiv. Die neuen Erkenntnisse sollen in Zukunft die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Gicht vorantreiben, sowie bestehende optimieren. Nichtsdestotrotz sollen noch weitere Forschungen auf dem Gebiet folgen.
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