Durch Mangelernährung sterben jedes Jahr Millionen von Kindern weltweit. Das hat jetzt eine aktuelle Studie herausgefunden. Die Wissenschaftler unterbreiteten aber auch Vorschläge, wie der Mangelernährung entgegen gewirkt werden könnte.
Jedes Jahr sterben Millionen von Kindern, weil sie nicht genug zu essen haben. Doch das ist noch lange nicht alles. So sterben viele Kinder auch, weil ihnen lebenswichtige Nährstoffe fehlen. Die Mangelernährung beginnt oft schon vor der Geburt und ist dabei sehr leicht zu vermeiden.
Nach aktuellen Zahlen ist Mangelernährung der Grund für fast die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren weltweit. Pro Jahr sterben etwa 3,1 Millionen Kinder an nicht ausreichendem oder unausgewogenem Essen. Das wurde jetzt im Rahmen einer Studie herausgefunden, die erstmals im „Lancet“ veröffentlicht wurde.
Vitamine und Mineralien fehlen
Für die Studie hatten Wissenschaftler der Johns Hopkins Universität in Baltimore Daten über Fehlernährung von schwangeren und stillenden Müttern untersucht. Zudem untersuchten die Forscher die Fehlernährung von Säuglingen und Kindern unter fünf Jahren in Ländern mit einem geringen Bruttosozialprodukt.
An häufigsten fehlten Vitamine und Mineralien, so die Wissenschaftler. Schlechte Praktiken beim Stillen tun ihr übriges, heißt es in der Studie weiter. Auch untersuchten die Wissenschaftler die Auswirkung der Mangelernährung auf die Größe und das Gewicht der Kinder.
100 Millionen mit zu geringen Gewicht
So waren 2011 165 Millionen Kinder weltweit zu klein für ihr Alter. Des Weiteren waren 50 Millionen Kinder zu leicht für ihre Größe. 100 Millionen Kinder wogen zu wenig für ihr Alter, besonders fiel dies in Afrika und Asien auf. Die Forscher stellten dabei fest, dass die ersten zwei Lebensjahre und die Ernährungssituation im Mutterleib über die Sterblichkeit bestimmen.
Zudem wird auch in diesem Lebensabschnitt der Grundstein für eventuelle chronische Erkrankungen im Erwachsenenalter gelegt. Mangelernährung ist nur der Anfang, die Folgen sind schlechte Leistungen in der Schule und höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.
900.000 Leben könnten jährlich gerettet werden
Die Wissenschaftler forderten die G8- Staaten dazu auf, Aktionen gegen Mangelernährung weiter voranzutreiben. Sie empfehlen in den 34 gefährdetsten Ländern Nahrungsmittel zu verabreichen, die mit Eisen, Vitaminen, Kalzium, Eisen, Zink und jodiertem Speisesalz versetzt sind zu verabreichen.
Des Weiteren sollten Mütter zum Stillen ihrer Kinder angeregt und Therapien gegen Mangelernährung bereitgestellt werden. Kämen diese Aktionen bei 90 Prozent der Weltbevölkerung an, könnten mindestens 900.000 Leben jährlich gerettet werden, so die Wissenschaftler zum Abschluss.
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