Ein erhöhter Blutzuckerspiegel erhöht das Risiko an Demenz zu erkranken. Das trifft nicht nur auf Diabetiker zu, sondern auch auf Menschen ohne Diabetes. Das hat jetzt eine Langzeitstudie aus den USA herausgefunden. Dennoch zeigt die Studie Schwächen auf.
Hohe Blutzuckerwerte sind nicht nur für Diabetiker ein Risiko. Wie jetzt eine neue Studie aus den USA vermuten lässt, könnte ein erhöhter Blutzuckerspiegel auch bei Menschen ohne Diabetes zu einem größeren Demenzrisiko führen.
Laut der Langzeitstudie aus den USA kann ein mäßig erhöhter Blutzuckerspiegel das alternde Gehirn nachhaltig schädigen. Das teilten Wissenschaftler vom Group Health Research Institute in Seattle mit. Im Rahmen der Langzeit Studie werteten die Wissenschaftler Daten von gut 2100 Menschen ab einem Alter von 65 Jahren aus.
Mehr als 500 Probanden erkrankten an Demenz
Innerhalb von fünf Jahren wurde im Durchschnitt 17 Mal der Blutzucker gemessen. Außerdem wurden noch viele andere Werte von den Probanden genommen. In den sieben darauffolgenden Jahren erkrankten 524 Versuchspersonen an Demenz. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, je höher der Blutzuckerspiegel desto höher auch das Demenzrisiko.
Diabetiker die einen Mittelwert von 190 Milligramm pro Deziliter hatten, hatten ein 40 Prozent höheres Risiko an Demenz zu erkranken, als Diabetiker die eine Konzentration von 160 Milligramm hatten. Außerdem stellten die US- Forscher fest, dass auch die Versuchspersonen ein erhöhtes Demenzrisiko hatten, die nicht Diabetiker waren, aber über einen erhöhten Blutzuckerspiegel verfügten.
Blutzucker unter 100 normal
Dem Bericht zufolge waren Menschen ohne Diabetes ab einem Durchschnittswert von 115 Milligramm pro Deziliter um 18 Prozent stärker gefährdet, als die Probanden mit einer Konzentration von 100. Werte unter 100 betrachtet die Deutsche Gesellschaft für Diabetes als normal.
Die Wissenschaftler betonten jedoch, dass es sich bei der Studie um eine reine Beobachtungsstudie handele. Die Studie ist zwar interessant und wichtig, aber die Wissenschaftler haben keine Daten, denen zufolge eine Senkung des Spiegels das Demenzrisiko bessert, heißt es in dem Bericht. Diese Daten sollten zukünftige Studien ermitteln, so die Forscher.
Einige Mängel festgestellt
Bis heute gibt es keine Studie dich sich damit beschäftigt hat, wie sich der Blutzucker im Normalbereich auf das Demenzrisiko auswirkt. Experten bemängeln dennoch die Beobachtungsstudie, so wurde nicht mitgeteilt, wann der Blutzucker gemessen wurde, ob die Blutzuckermessung auf nüchternen Magen erfolgte und welche Einflüsse mit einberechnet wurden.
Im Groben bestätigt die Studie aber das generell Risikofaktoren für Herz- Kreislauf- Erkrankungen, wie zum Beispiel erhöhte Blutfettwerte, erhöhter Blutdruck oder ein großer Body- Maas- Index auch die Gefahr für Demenz erhöht. Um das Risiko an Demenz zu mindern, müssen Patienten schon im mittleren Alter optimal eingestellt werden.
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