Menschen jenseits der 80 Jahre fühlen sich immer öfter allein. Aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2008 zufolge sind 16 Prozent der über 80 Jahre alten Senioren einsam. Einsamkeit kann aber auch schwere gesundheitliche Probleme mit sich bringen, die mit denen des Rauchens, der Fettleibigkeit und des Bluthochdrucks vergleichbar sind.
Einsamkeit spielt besonders bei Senioren eine immer größere Rolle, weil Freunde und Partner bereits verstorben sind. Daher warnen Altersforscher davor, Einsamkeit bei Senioren zu verharmlosen. Das Fehlen von sozialen Kontakten kann zu gesundheitlichen Problemen führen, die die Kosten des Gesundheitssystems weiter in die Höhe getrieben können.
Das erklärte das Deutsche Zentrum für Altersfragen in Berlin. Die Folgen dieser gesundheitlichen Probleme sind vergleichbar mit denen vom Rauchen, der Fettleibigkeit oder des Bluthochdrucks, wie der Experte und Altersforscher Oliver Huxhold in einem Interview erklärte. So wird von Menschen jenseits der 80 Jahre Einsamkeit als Verlust von Lebensqualität empfunden.
700.000 Senioren ab 80 sind einsam
16 Prozent der über 80 Jahre alten Senioren gelten derzeitig als einsam, aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamt zufolge sind dies etwa 700.000 Menschen. Allerdings wird der Anteil der über 80 Jahre alten Senioren seit einigen Jahren immer geringer. Ein Grund ist die bessere medizinische Versorgung in Deutschland, die auch für ein längeres Leben beim Partner sorgt.
Außerdem sind Familienkrisen und ein Auseinanderbrechen der Familienstrukturen in diesen Fällen nicht oder nur selten aufgetreten. Doch nicht alle alleinlebenden Senioren gelten gleich als einsam, viele haben noch Kontakt zu ihrer Familie zu Bekannten oder Nachbarn. Außerdem sind die Rentner in Deutschland finanziell so gut ausgestattet wie nie zuvor.
Neue Zahlen in 2014
Auch ist das Risiko einsam zu werden auf dem Land und in der Stadt gleich hoch. Auf dem Land sind zwar die Familienstrukturen enger, aber in der Stadt gibt es in der Regel mehr Freizeitangebote für Senioren. Wer diese Angebote jedoch nicht nutzt, hat ein höheres Risiko schneller einsam zu werden.
Zudem tragen Krankheiten und die eingeschränkte Mobilität dazu bei, dass sich Menschen schneller einsam fühlen. Die Daten stammen aus dem Jahr 2008, für 2014 rechnet der Altersforscher aber mit neuen Zahlen. Mehr alte einsame Menschen erwartet der Experte allerdings nicht. Wenn sich die Situation der über 80 Jahre alten Senioren nicht verschlechtert, wird die Einsamkeitsrate weiter sinken.
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