Viele der im Moment auf dem deutschen Markt befindlichen Krebstests sind nicht immer ganz zuverlässig. So weisen einige Krebstests manchmal Krebserkrankungen nach, obwohl gar keine Krebserkrankung vorliegt. Doch ein neu entwickelter Bluttest soll jetzt Abhilfe schaffen. In einer ersten Studie konnte der neue Bluttest mit sehr guten Ergebnissen überzeugen.
In der Bundesrepublik sterben immer mehr Menschen an einer Krebserkrankung. Besonders bei Krebserkrankungen gilt, je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Nun haben deutsche Wissenschaftler einen neuen Bluttest entwickelt, der offensichtlich zuverlässig Brust- und Mundhöhlenkrebs nachweisen kann. Zudem sind mittels des Bluttests Prostatakarzinome gut nachweisbar.
Test braucht nicht viel Blut
Das neue Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen, dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und dem Clemenshospital der Universität Münster entwickelt.
Der neue Bluttest trägt den Namen EDIM- Bluttest, für den auch nur eine kleine Menge des menschlichen Blutes benötigt wird. Das neue Testverfahren nutzt das menschliche Immunsystem und die Aktivität der im Blut zirkulierenden „Fresszellen“, die Tumorzellen in sich vereinen. Möglich wurde der neue Bluttest nur durch ein Laser- basierten Verfahren, der EDIM- Technologie.
Neues Verfahren als Therapieüberwachung geeignet
Die Wissenschaftler bezeichneten die aktuellen Ergebnisses der Studie in ihrem aktuellen Bericht als Meilenstein in der Krebsdiagnostik. In einer Studie konnten durch den neuen Test frühzeitig Fälle von Brust- und Prostatakrebs erkannt werden. Aber auch der gefährliche Mundhöhlenkrebs konnte zuverlässig durch das neue Verfahren nachgewiesen werden.
Außerdem konnten mittels des neuen Bluttests auch Rückfälle erkannt werden. Deshalb eignet sich das neue Verfahren auch in erster Linie als Therapieüberwachung, so die Forscher in ihrem Bericht weiter. Das neue Verfahren hat auch zwei entscheidende Vorteile, zum einen müssen keine Gewebeproben mehr entnommen werden und zum anderen sei er deutlich sicherer als andere Früherkennungen.
Noch nicht zur Krebsvorsorge geeignet
Andere Krebstests erkennen zum Beispiel Tumore nicht rechtzeitig genug und sind in den Augen der Forscher auch nicht zuverlässig genug. So liefert der PSA- Test positive Ergebnisse bei Prostatakrebs, ohne das überhaupt eine Krebserkrankung vorlag. Beim Mundhöhlenkrebs gibt es bis zum heutigen Tage kein Verfahren, um einen Hinweis auf die Krebserkrankung zu bekommen.
Als reines Früherkennungsprogramm im Rahmen von Krebsvorsorge wird der neue Bluttest allerdings noch nicht angewandt, wie die deutschen Forscher weiter berichten. Denn bei Krebs gibt es zu viele Vorstufen, die durch den neuen Test unter Umständen nicht erfasst werden könnten. Aus diesem Grund soll das Verfahren weiter entwickelt werden.
Weitere Studien in Planung
Der neue Bluttest kommt im Moment nur den Patienten zugute, bei denen in der Vergangenheit ein Karzinom gefunden wurde, um Rückfälle zu erkennen. Die Forscher hegen allerdings die Hoffnung, die Studien in drei bis sechs Monaten erweitern zu können. Ein Jahr nach der kommenden Studie sollen dann die neuen Ergebnisse der Studie veröffentlicht werden, so dass nach 18 Monaten das Verfahren hoffentlich auch als Krebsvorsorge eingesetzt werden kann.
Der EDIM- Test ist in der Zwischenzeit auch käuflich erwerbbar. Die Kosten für den Test liegen derzeitig bei genau 400 Euro. Wird durch den Test Krebs diagnostiziert, besteht allerdings die Möglichkeit, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Test übernehmen.
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