Jedes Jahr sterben in Europa etwa 25.000 Menschen an resistenten Keimen, weil kein Antibiotika mehr hilft. Doch Wissenschaftler haben nun einen neuen Wirkstoff gefunden, der auch resistente Keime abtöten kann.
Immer wieder hört man in den Nachrichten, dass multiresistente Bakterien aufgetaucht sind, also Erreger gegen die keine normalen Antibiotika mehr helfen. Dabei gehen die Erreger in eine Art Ruhestand und werden so von den herkömmlichen Antibiotika nicht entdeckt und können überleben. Dies wiederum führ zu chronischen Erkrankungen, die sehr schwer zu behandeln sind.
Doch nun gibt es gute Nachrichten aus den USA, genauer gesagt von Wissenschaftlern der Northeastern Universität in Boston. Sie haben einen neuen Wirkstoff entdeckt, der auch gegen multirestente Bakterien helfen könnte. Dieses neue Antibiotikum vernichtet nicht nur den Erreger vollständig, sondern erschwert auch die Entstehung von resistenten Keimen.
Bakterien fressen sich selbst auf
Dabei wird eine Art Selbstzerstörung im inneren der Bakterien ausgelöst, durch eine Aktivierung eines eiweißspaltenden Enzyms im inneren des Erregers. Bildlich gesprochen, fressen die Bakterien sich dann selber auf.
Der neue Wirkstoff wurde in der Zwischenzeit auch schon an einigen Mäusen getestet, die mit einem resistenten Keim infiziert waren. Durch den neuen Wirkstoff wurden die Mäuse wieder vollständig gesund.
Ausbreitung von resistenten Keimen verhindern
Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaftler könnten außerdem auch bei schweren Pilzinfektionen Anwendung finden. Auch die Autoren äußerten sich durchweg positiv zu den Ergebnissen der neuen Studie. Immerhin könnte die Ausbreitung von resistenten Keimen dadurch verhindert werden.
Antibiotika werden in der Medizin schon seit einiger Zeit als Wundermittel angesehen. Sie helfen von Mandelentzündungen bis hin zu Tuberkulose. Allerdings traten in der letzten Zeit immer öfter resistente Keime auf, was mit großer Sorge beobachtet wurde.
25.000 Tote jährlich in Europa
In Europa sterben jährlich etwa 25.000 Menschen an resistenten Keimen. In erster Linie liegt dies auch daran, dass Mediziner einfach viel zu schnell Antibiotika verschreiben. Und erst dadurch können die Keime auch Resistenzen entwickeln.
Aber auch der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung leistet einen gehörigen Beitrag dazu, dass immer mehr resistente Keime auftauchen. Doch die neue Studie weckt nun Hoffnungen, dass wir den Kampf gegen resistente Bakterien doch gewinnen könnten. Die Studienergebnisse wurden erstmals in dem Fachjournal „Nature“ veröffentlicht.
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