Durch die verkürzte Studienzeit stehen immer mehr Studenten unter Stress. Demzufolge nehmen auch immer mehr Studenten Psychopharmaka. Zwischen 2006 und 2010 wurden 55 Prozent mehr Psychopharmaka verordnet.
Studenten stehen immer mehr unter Leistungsdruck. Daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Studenten Psychopharmaka konsumieren. Besonders häufig schlucken Studenten Antidepressiva. Die Verordnungen dieser Medikamente sind allein in den letzten vier Jahren um gut 40 Prozent gestiegen.
Anstieg um 55 Prozent
Mittlerweile ist jedes fünfte Medikament das ein Studierender verabreicht bekommt, ein Medikament gegen die Erkrankung des Nervensystems. Das ist das aktuelle Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse. Die Krankenkasse untersuchte die gesundheitliche Situation der Studenten zwischen 20 und 35 Jahren.
Im Jahr 2006 erhielt ein Student im Durchschnitt 8,7 Tagesdosen Psychopharmaka und ähnliche Produkte. Im Jahr 2010 waren es dann schon 13,5 Tagesdosen. Dies kommt einem Anstieg von 55 Prozent gleich, so die Krankenkasse bei der Veröffentlichung ihrer Studie in Hamburg.
65 Tagesdosen pro Student und Jahr
Arbeitnehmer in dieser Altersgruppe bekamen im Jahr 2010 9,9 Tagesdosen. Ungefähr 39 Prozent mehr als 2006, als es noch 7,1 Tagesdosen waren, so die Techniker Krankenkasse weiter. Zusammengerechnet bekam jeder Studierende im Jahr 2010 Arzneimittel für 65 Tage. Arbeitnehmer hingegen 72 Tagesdosen.
Besonders Antidepressiva werden immer häufiger verschrieben. Ihre Verordnungen nahmen zwischen 2006 und 2010 um 40 Prozent zu. Bei jedem fünften Studenten oder Arbeitnehmer in dieser Altersgruppe wurde mindestens einmal pro Jahr eine psychische Störung diagnostiziert. Frauen waren mit 30 Prozent deutlich öfter betroffen, als Männer mit 13 Prozent.
Studenten fast immer gestresst
Mit zunehmendem Alter werden die psychischen Störungen bei Studenten deutlich häufiger als bei Arbeitnehmern im gleichen Alter. Laut einer Forsa- Umfrage in Nordrhein- Westfalen unter 1000 Studenten, leidet fast jeder Studierende unter Stress. Gut die Hälfte der Befragten fühlt sich sehr oft oder immer gestresst.
Ursachen für den Stress sind bei den Studenten finanzielle Sorgen, Zeitdruck oder Prüfungen. Die meisten Studenten leiden demnach auch unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität und Erschöpfung. Jeder zehnte Student gab an zur Stressbewältigung Psychopharmaka einzunehmen. Die meisten Befragten machen die Studienverkürzung für den Druck verantwortlich. Foto: Andrea Damm / pixelio.de