Nachdem Unregelmäßigkeiten in mehreren Kliniken in Zusammenhang mit Transplantationen ans Tageslicht gekommen waren, ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt wohl auch gegen die Uniklinik in Münster. Allerdings soll es sich dabei erst um einen Anfangsverdacht handeln. Das Klinikum zeigte sich darüber sehr überrascht.
Der Transplantations- Skandal erschütterte unlängst ganz Deutschland. Nun soll die Staatsanwaltschaft auch wegen Lebertransplantationen in Münster ermitteln. Die federführende Staatsanwaltschaft bestätigte nun einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“.
Deutschlandweit erstes Verfahren in Göttingen
Allerdings betonte ein Sprecher, dass es sich im Moment nur um einen Anfangsverdacht handele, ob es zu einer Anklage kommt, ist noch vollkommen offen. Im Gegensatz dazu läuft derzeit in Göttingen das deutschlandweit erste Verfahren, in dem einem Arzt nach Manipulation von Patientendaten ein Tötungsdelikt unterstellt wird.
Zudem waren auch Unregelmäßigkeiten aus den Städten München, Regensburg und Leipzig gemeldet worden. Die zuständige Überwachungs- und Prüfungskommission von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen hatte Anfang des vergangenen Monats den Verdacht geäußert, dass es auch an dem Universitätsklinikum Münster zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein könnte.
Falsche Angaben gemacht
Hier sollen durch Falschangaben Patienten unter Umständen auf der Warteliste weiter nach oben gerückt sein. Die Klinik in Münster zeigte sich äußerst überrascht von diesen Vorwürfen und wies sie wieder zurück. Auch reagierte die Klinik mit Unverständnis, dass sie angebliche Ermittlungen aus der Presse erfahren musste.
Zudem wies eine Sprecherin daraufhin, dass das Krankenhaus selbst nach einer anonymen Anzeige die Staatsanwaltschaft um Überprüfung gebeten hatte. Bis zum heutigen Tage haben die Verantwortlichen des Klinikums nach intensiver, interner Prüfung keine Anhaltspunkte für Manipulationen im Lebertransplantationsprogramm des Klinikums gefunden, hieß es in einer Mitteilung.
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