Auch in diesem Jahr hat die Stiftung Warentest wieder einige Tarife der privaten Krankenversicherungen getestet. Ihr Urteil: Sie sind nur für Beamte ohne Einschränkungen zu empfehlen. Alle anderen müssen besonders im Rentenalter hohe Summen aufbringen, um sich dann noch die private Krankenversicherung leisten zu können.
Immer wieder kommt es zu Diskussionen im Zusammenhang mit der privaten Krankenversicherung. In regelmäßigen Abständen testet auch die Stiftung Warentest private Krankenversicherungen, wie jetzt auch wieder. Zwar leisten die privaten Krankenversicherungen viel, allerdings sind sie auch recht kostspielig.
450 Euro pro Moant
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind die Angebote der privaten Krankenversicherung auch deutlich teurer geworden, wie die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Bericht mitteilt. Der durchschnittliche Kund im Alter von 35 Jahren muss im Tarif mit dem besten Preis- Leistungs- Verhältnis 450 Euro pro Monat berappen.
Es sind aber auch Tarife von bis zu 800 Euro pro Monat möglich. Hinzu kommen noch Selbstbeteiligungen von bis zu 1000 Euro im Jahr. Hinzu kommen noch weitere Verträge für Kinder und den Ehepartner, denn im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung gibt es in der privaten Krankenversicherung keine Familienversicherung.
107 Tarife untersucht
Somit ist klar, dass die private Krankenversicherung kein Sparmodell ist. Allerdings bekommen die Kunden der privaten Krankenversicherung in der Regel auch mehr Leistungen als in der gesetzlichen Krankenversicherung, wenn sie sich nicht für das günstigste Angebot entscheiden. So enthalten leistungsstarke Tarife teure Leistungen wie Psychotherapie oder teure Hilfsmittel wie Hörgeräte.
In einigen Fällen ist auch die Krankenpflege und Hospizbegleitung inbegriffen. Im aktuellen Test untersuchte die Stiftung Warentest 107 Tarife von 32 privaten Krankenversicherungen. Fünf Mal gab es die Note sehr gut, 29-mal vergaben die Tester die Note gut und acht Mal die Note mangelhaft. Auf Dauer Geld sparen gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung können nur Beamte.
Beiträge können sich verdreifachen
Für diese Berufsgruppe ist die private Krankenversicherung ohne jegliche Einschränkung zu empfehlen. Denn durch die Beihilfe beteiligt sich ihr Arbeitgeber an den Kosten der privaten Krankenversicherung. Arbeitnehmer und vor allem Selbstständige sollten vorsichtig sein beim Wechsel in die private Krankenversicherung.
Die Tester empfehlen nur dann zur privaten Krankenversicherung zu wechseln, wenn sie sich die Beiträge ein Arbeitsleben lang und auch in der Rente leisten können. Gerade mit Eintritt in das Rentenalter könnten sich die Beiträge in der privaten Krankenversicherung schnell einmal verdreifachen.
320 Euro pro Monat zurücklegen
Das bedeutet, dass sich Angestellte und Selbstständige eine sechsstellige Summe ansparen müssen, nur um sich die private Krankenversicherung auch im Rentenalter leisten zu können. Der durchschnittliche Kunde, alleinstehend und ohne Kinder, muss dafür pro Monat etwa 320 Euro pro Monat zurücklegen, um sich die Kosten der privaten Krankenversicherung auch im Alter noch leisten zu können.
Ein Wechsel in die private Krankenversicherung sollte gut überlegt sein, denn ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur schwer möglich. Ab einem Alter von 55 Jahren ist der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung fast ausgeschlossen. Den aktuellen Test finden sie auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“ (5/2014).
Was meinen Sie?