Egal, was auf dem Speiseplan steht: nach dem Essen schmerzt der Bauch, es kommt zu Blähungen und Durchfällen. So sieht die Realität für Patienten mit Reizdarmsyndrom aus, die am häufigsten diagnostizierte Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Können die enormen Beschwerden womöglich durch den Verzehr von Flohsamenschalen vermindert werden?
Wenn Essen zur Qual wird
Als Reizdarmsyndrom (RDS) wird eine Störung des Verdauungstraktes bezeichnet, die sich durch wiederkehrende Bauchschmerzen und Durchfall oder Verstopfung äußert. Die Symptome entstehen aufgrund gestörter Darmbewegungen oder erhöhter Empfindlichkeit der Darmnerven. Die Diagnose wird gestellt, indem andere Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ausgeschlossen werden – denn das RDS ist durch körperliche Untersuchungen nicht nachweisbar.
Auslöser lauern überall
Wie es zur Entstehung des Reizdarmsyndroms kommt, ist bisher unklar. Je nach Patienten gibt es unterschiedliche Faktoren, die eine Verschlimmerung der Symptome bewirken. So können für den Einen eine sehr fett- und kalorienreiche Ernährung Auslöser sein, während beim Anderen Weizen, bestimmte Gemüsesorten, Milchprodukte, Kaffee, Tee, Steinfrüchte oder bestimmte Süßstoffe für Beschwerden sorgen. Ebenso können die psychische Gesundheit, Hormone oder Medikamente einen Einfluss auf die Entstehung und die Stärke eines Schubes haben. Die typischen Anzeichen eines Reizdarmsyndroms können jedoch auch ohne jegliche Auslöser auftreten.
Schmerzerfüllte Schübe
Bei den meisten Patienten äußert sich das Reizdarmsyndrom erstmals im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Charakteristisch verläuft die Erkrankung in immer wiederkehrenden Schüben unterschiedlicher Dauer und Intensität. Die häufigsten Symptome sind:
- Bauchschmerzen
- Verstopfung oder Durchfall
- Aufgeblähter Bauch
- Schleim im Stuhl
- Gefühl einer unvollständigen Entleerung nach dem Stuhlgang
- Blähungen
Kleine Schalen mit großer Wirkung
Flohsamenschalen sind Samenhülsen von verschiedenen Wegerich-Arten und wachsen vor allem in Nordafrika, Afghanistan und Indien. Mit Wasser vermengt quellen sie stark und bilden eine geleeartige Konsistenz, die kaum über Geschmack oder Kalorien verfügt. Gerade für RDS-Patienten eignen sich Flohsamenschalen aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung als hervorragende Ballaststoffquelle, weil sie weniger gasbildend als andere Lebensmittel wirken. Sie überzeugen durch eine Vielzahl Effekte, die genau auf die Symptome bei Reizdarmsyndrom abzielen:
- Linderung von Durchfällen: überflüssiges Wasser wird gebunden, der Stuhl verdickt
- Lösen von Verstopfungen: Schalen quellen im Darm auf und sorgen für eine Volumenvergrößerung des Stuhls, wodurch die Darmentleerung gefördert wird
- Langfristige Sättigung durch hohen Ballaststoffgehalt
- Verbesserte Kontrolle des Blutzuckerspiegels durch verlangsamte Kohlehydrat-Aufnahme in den Darm
- Bessere Aufrechterhaltung des Cholesterinspiegels
Anwendungsfehler vermeiden
Grundsätzlich kann der Verzehr von Flohsamenschalen in den ersten Tagen vermehrt Bauchschmerzen und Blähungen verursachen, da sich der Körper erst an die erhöhte Ballaststoffzufuhr gewöhnen muss. Um andauernde Beschwerden zu vermeiden, sollten Flohsamenschalen immer mit einer großzügigen Menge Wasser konsumiert werden, da sie ansonsten im Darm verklumpen können. Am besten trinkt man dafür jeweils ein Glas Wasser vor und nach der Flohsamenzufuhr. Eine Dosis von ein bis zwei Teelöffeln pro Tag wird empfohlen. Von einem gleichzeitigen Verzehr mit Milch wird jedoch abgeraten, da ansonsten der wichtige Quellvorgang im Darm behindert wird.
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