Bedingt durch den niedrigen Zins will die private Krankenversicherung wohlmöglich den Rechnungszins absenken. Allerdings könnten dafür die Beiträge für die Versicherten ein weiteres Mal steigen.
[social4i size=“small“ align=“align-left“]Die Zinsen befinden sich in Deutschland derzeitig auf einem Rekordtief. Nicht nur die privaten Sparer mach dies zu schaffen, auch die private Krankenversicherung hat mit diesem Problem zu kämpfen. Daher könnten sich dir privaten Versicherer vorstellen, den Rechnungszins für Altersrückstellung von derzeitig 3,5 Prozent für Neuverträge abzusenken.
Dies hält zumindest der Versitzende des Verbandes der privaten Krankenversicherung, Reinhold Schulte, durchaus für möglich. Allerdings hat das auch Konsequenzen für die Neukundschaft, so Schulte auf der Jahrestagung in Berlin, die Prämien würden steigen. Der Durchschnittszins liegt derzeit zwar bei gut vier Prozent, aber es sei eine Überlegung wert, für Neukunden den Zins zu senken, so Schulte weiter.
Schwierigkeiten den Zins zu verdienen
Mit dem besagten Rechnungszins verzinsen die privaten Versicherer die Altersrückstellungen, also den Teil, der im Alter die Beiträge drücken soll. Wird also nun der Zins gesenkt, müssen die Versicherten natürlich höhere Prämien zahlen um dies wieder auszugleichen. Den Kunden dürfte dies allerdings wenig schmecken, denn sie müssten schon wegen den ständigen Beitragserhöhungen tiefer in die Tasche greifen.
Allerdings gehen Experten auch davon aus, dass viele private Krankenversicherungen nicht mehr lange in der Lage sein werden, diesen Zins zu verdienen. In diesem Fall können Versicherer auch zu einer Absenkung des Zinses gezwungen werden. Die Finanzaufsicht BaFin hat dies in der Vergangenheit auch schon vereinzelt getan.
Kritik an Beitragsexplosion zurückgewiesen
Auch auf die ständigen Beitragserhöhungen ging der Präsident in seiner Rede ein. Die Kritik an ständigen Beitragserhöhungen in der PKV wies er hingegen zurück. Zwar gebe es ein paar Ausreißer, aber von einer Beitragsexplosion kann nicht die Rede sein, so Schulte. Besonders gravierend seien die Steigerungen bei den 50 – 60 Jährigen, aber hier arbeite die PKV bereits an einer Lösung, so Schulte.
Auch kündigte er an, dass zum Ende des laufenden Jahres viele Versicherer Mindeststandards in ihren Tarifen einführen wollen. Sie reagieren damit auf die Kritik, dass viele Tarife weniger bieten würden als der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch drängte er auf eine schnelle Einführung der Pflegezusatzversicherung, dem Pflege- Bahr, dieser soll ab 2013 mit 5 Euro monatlich gefördert werden.
Was meinen Sie?