25 Prozent aller gesetzlich Versicherten ab 65 Jahren bewegen sich im Bereich der Polymedikation. Eine Mitschuld trifft dabei auch die Ärzte, nicht einmal die Hälfte der Mediziner erkundigt sich, ob ihr Patient noch weitere Medikamente einnimmt.
[social4i size=“small“ align=“align-left“]Menschen im fortgeschrittenen Alter haben oft mehrere Krankheiten. Diese Krankheiten werden oft mit unterschiedlichen Medikamenten bekämpft. Da diese Krankheiten auch oft von unterschiedlichen Ärzten behandelt werden, wird nur selten darauf geachtet, ob die Medikamente sich vertragen und ob sie überhaupt geeignet sind für Senioren.
Laut einer aktuellen Statistik, nimmt jeder vierte Patient ab einem Alter von 65 Jahren vier oder fünf unterschiedliche vom Arzt verordnete Medikamente zu sich. Außerdem nimmt jeder fünfte dieser Patienten ein Medikament zu sich, das für Senioren eigentlich nicht geeignet ist.
1000 Versicherte der GKV befragt
Das ist das aktuelle Ergebnis einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Die Wissenschaftler hatten im Vorfeld etwa 1000 Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung ab einem Alter von 65 Jahren zu ihren Medikamentenverbrauch, Medikamentenbewusstsein, Therapietreue und Medikamentenberatung befragt.
87 Prozent der 1000 Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung ab 65 Jahren gaben in der Umfrage an, in den letzten drei Monaten mehrere ärztlich verordnete Medikamente zu sich genommen zu haben, wie es in dem aktuellen Bericht des Wissenschaftlichen Instituts der Krankenkasse weiter heißt.
17 Prozent erhalten Medikamente von der Pricus- Liste
Etwa 25 Prozent von ihnen erhalten von ihren Ärzten fünf oder mehr Medikamente und bewegen sich somit im Bereich der so genannten Polymedikation. Etwa 17 Prozent von ihnen nehmen auch Medikamente ein die für Senioren ungeeignet sind und somit auf der Priscus- Liste stehen. Nur selten weiß ein Arzt bzw. Apotheker was der Patient alles einnimmt und ob er sich an die Therapie hält.
Nur 49 Prozent aller Ärzte haben ihre Patienten schon mal auf Risiken bei Medikamenteneinnahme aufmerksam gemacht. Nur 41 Prozent der Mediziner haben sich bei ihren Patienten erkundigt, ob dieser auch weitere Medikamente einnehmen würde. Unter Polymedikation versteht man, wenn ein Patient fünf oder mehr Medikamente zu sich nimmt.
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