Eine Studie des Fachmagazins Plos One deutet darauf hin, dass ein Nachlassen des Geruchssinnes ein Warnsignal für das Vorliegen einer ernsteren Erkrankung sein kann.
Studie zum Geruchssinn
Im Rahmen der Studie wurden Senioren gebeten, Gerüche zu identifizieren, wobei der Schwierigkeitsgrad stetig verändert wurde. Fünf Jahre danach erfragten die Forscher, welche der Teilnehmer noch lebten. Von 3005 waren 430 verstorben, also 12,5 %. Was jedoch auffällig war: Von den Probanden, welche die Gerüche nicht hatten einordnen können, waren 39 % verstorben. Unter den Teilnehmern mit leichten Problemen im Test waren 19 % nicht mehr unter den Lebenden. Unter diejenigen aber, die alle Gerüche hatten identifizieren können, lag die Sterblichkeitsrate nur bei 10 %.
Nachdem dies aufgefallen war, berücksichtigten die Forscher noch alle statistischen Variablen, wie Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, sozialen Status und Gesundheitszustand. Selbst danach blieb noch ein – wenn auch geringer – Effekt übrig.
Ursachen unklar
Über die Ursache dieser statistischen Abweichung können die Forscher nur spekulieren. “Wir denken, dass der Verlust des Geruchssinns eine Art Kanarienvogel in der Kohlemine ist”, wird einer der Wissenschaftler in einer Mitteilung zur Studie zitiert. “Er verursacht den Tod nicht direkt, aber er ist ein Bote, ein Frühwarnsystem, dass etwas bereits schiefgegangen ist, dass ein Schaden angerichtet ist.”
Auch frühere Studien deuteten schon darauf hin, dass manche Krankheiten zu einem Nachlassen des Geruchssinnes führen. Allerdings darf man nicht vergessen: Es ist im Alter völlig normal, wenn man nicht mehr so gut riechen kann, wie früher. Es lassen eben alle Sinne nach.
Kann man hingegen ohne erkennbaren Grund plötzlich nichts mehr, oder kaum noch etwas riechen, ist ein Gang zum Arzt ratsam.
Hape Kerkelings Mutter
Wie belastend der Verlust des Geruchssinnes ist zeigt aktuell auch der Bericht von Hape Kerkeling über den Suizid seiner Mutter. Sie konnte nach einer OP nichts mehr riechen, und ist u.a. dadurch bedingt depressiv geworden.
Alle Interessierten finden hier den englischen Originalartikel von Plos One.
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