Die Verweildauer für Behandlungen im Krankenhaus hat in den vergangenen Jahren weiter abgenommen und befindet sich jetzt auf einem neuen Tiefststand. Besonders erfreulich, immer weniger Menschen müssen wegen Darmkrebs im Krankenhaus behandelt werden. Das ist das aktuelle Ergebnis des Krankenhausreports der Barmer GEK.
Die gesetzliche Krankenkasse Barmer GEK hat ihren aktuellen Krankenhausreport vorgestellt. Wie die Krankenkasse in ihrem Report erklärte, sinkt die Verweildauer im Krankenhaus, dennoch sind die Behandlungen in deutschen Krankenhäusern weiter sehr hoch. Nur beim Darmkrebs gehen die Behandlungen zurück.
Verweildauer sinkt weiter
Im Jahr 1992 betrug die Verweildauer im Krankenhaus pro Patient durchschnittlich 13 Tage, im vergangenen Jahr lag sie dagegen nur noch bei 8,3 Tagen, was einen neuen Tiefstand bedeutet, im Jahr zuvor betrug die Verweildauer noch 8,3 Tage. Maßgeblich verantwortlich für die kürzere Verweildauer ist die kürzere Behandlungsdauer bei Herz- Kreislauf- Erkrankungen, so die Krankenkasse in ihrem Report.
Die Verweildauer in einem Krankenhaus sank bei den Herz- Kreislauf- Erkrankungen zwischen den Jahren 1990 und 2012 um 44 Prozent, oder anders ausgedrückt: 1990 waren es noch 380 Behandlungstage pro 1000 Versicherte, 2012 213 Behandlungstage. Zugenommen haben hingegen die Tage bei psychischen Erkrankungen. Hier musste die Krankenkasse einen Zuwachs von 67 Prozent feststellen.
17 Prozent entfallen auf Psychische Störungen
17,7 Prozent aller Behandlungen in deutschen Krankenhäusern entfallen auf die Hauptdiagnose „Psychische Störungen“. Auch wenn die Behandlungstage infolge von Herz- Kreislauf- Erkrankungen sinken, bleiben sie doch der häufigste Grund für eine Einweisung in ein Krankenhaus. Auf Platz zwei folgen Muskel- und Skeleterkrankungen. Also Behandlungen am Rücken, an der Hüfte oder am Knie.
Es gibt auch eine weitere erfreuliche Nachricht: Laut dem Report der Barmer GEK müssen in Deutschland immer weniger Menschen in Krankenhäusern wegen Darmkrebs behandelt werden. Zwischen 2005 und 2012 sanken die Behandlungen im Zusammenhang mit Darmkrebs um 21 Prozent.
Geringere Kosten für Krankenkassen
Auch die Anzahl der Chemotherapien und Bestrahlungen gehen zurück. Offensichtlich werden diese Behandlungen immer öfter von niedergelassenen Onkologen durchgeführt, so die Krankenkasse in einer Stellungnahme. Insgesamt sind die Fallzahlen in Krankenhäusern rückläufig, die Krankenkasse führt das auf dies auf eine bessere Früherkennung zurück.
Durch die geringeren Darmkrebsbehandlungen sinken auch die Kosten für Krankenkassen. Das dürfte die Krankenkassen freuen, sind doch die Kosten für diese Behandlung zwischen 2005 und 2012 um 21 Prozent von 9.316 auf 11.314 Euro angestiegen. Bei der Verweildauer im Krankenhaus in Bezug auf Darmkrebsbehandlungen hat sich nichts getan, sie liegt seit 2000 bei 11 Tagen.
Was meinen Sie?