Schlechte Stimmung, Niedergeschlagenheit, Heißhunger auf Süßes und Schlafprobleme: All dies sind die Auswirkungen der Winterdepression, auch als saisonale Depression bezeichnet. Es handelt sich dabei weder um einen Mythos noch um Einbildung der Betroffenen, sondern um eine reale, saisonal bedingte Erkrankung, die allerdings von der echten Depression unterschieden werden muss. Ursache ist der Mangel an Tageslicht während der dunklen Jahreszeit ab November. Vermutet wird als Auslöser eine Störung bestimmter Neurotransmitter – Botenstoffe im Gehirn -, die für die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, für Stimmung u.a. zuständig sind. Am häufigsten diskutiert werden Melatonin und Serotonin. Eine allseits anerkannte Theorie steht aber noch aus.
Der Körper braucht Tageslicht
Der menschliche Körper benötigt Sonnenlicht aus vielfältigen Gründen. Es steuert die Produktion von Hormonen und ist direkt verantwortlich für die Justierung des Schlaf/Wach-Rythmus. Auch für die Produktion von Vitamin D benötigt der Körper Sonnenlicht.
Daher sollte man als wirksamste Gegenmaßnahme gegen Winterdepression so viel Tageslicht tanken, wie irgend möglich. Dies gilt auch bei bedecktem Himmel, denn selbst dann kann das Tageslicht seine Wirkung entfalten. Je früher am Tag, desto besser. Am häufigsten empfohlen wird ein Spaziergang von 30 bis 60 Minuten, z.B. in der Mittagspause (sofern seitens des Arbeitgebers möglich).
Sonnenlicht unterscheidet sich physikalisch von künstlichem Licht. Zunächst hinsichtlich der Intensität, welche in der Maßeinheit Lux angegeben wird. Desweiteren auch in der Zusammensetzung der Spektralfarben. Ein heller Sommertag bringt es auf 100.000 Lux, Zimmerbeleuchtung auf ca. 500 Lux. Ein bedeckter Wintertag bietet dagegen immerhin noch 3.500 Lux.
Lichttherapie gegen Winterdepression
Im Handel erhältlich sind spezielle Lampen zu Behandlung von Winterdepression, sogenannte Lichtduschen. Diese Geräte haben eine Stärke von 2.500 bis 10.000 Lux. Leider sind diese Speziallampen in der Anschaffung recht teuer. Man kann jedoch auch stundenweise Therapiesitzungen unter einer Lichtdusche buchen. Manche Krankenkassen übernehmen zudem die Kosten einer Lichttherapie gegen Winterdepression.
Zusätzlich kann Johanniskraut eingenommen werden. Dieses pflanzliche Präparat ist nicht nur gegen Depressionen wirksam, es steigert auch die Lichtempfindlichkeit. Desweiteren ist eine Behandlung der Winterdepression mit Rosenwurz möglich.
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