Eine neue Studie aus Frankreich beweist ein weiteres Mal, dass Schicht- und Nachtarbeit nicht gesund für den menschlichen Körper ist. Dass Schichtarbeit zu Herzkrankheiten und zu Krebs führt war bekannt, nun haben die französischen Wissenschaftler aber auch bewiesen, dass Schichtarbeit das menschliche Gehirn schneller altern lässt.
In einigen Berufen ist es notwendig, dass in Schichten und auch nachts gearbeitet werden muss. Schon länger ist klar, dass das nicht gerade förderlich für die Gesundheit der Mitarbeiter sein kann. Nicht umsonst sterben Schichtarbeiter früher und müssen früher in Rente gehen. Doch wie wirkt sich Schichtarbeit auf unser Gehirn aus, damit haben sich Wissenschaftler aus Frankreich auseinandergesetzt.
So kamen die Wissenschaftler in ihrer Studie zu dem Urteil, das jahrelange Schicht- und Nachtarbeit den Altersprozess beschleunigt. Dadurch wird natürlich auch das Denkvermögen beeinträchtigt, wie es in einem Bericht der französischen Wissenschaftler heißt, der im US- Fachmagazin Occupational and Environmental Medicine“ veröffentlicht wurde.
Kognitive Fähigkeiten nehmen schneller ab
Somit müssen Arbeitnehmer die über mehrere Jahre hinweg im Schicht- und Nachtdienst arbeiten damit rechnen, dass sich die Gedächtnisleistung und das Denkvermögen schneller verschlechtert als beim Durchschnittsbürger, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht weiter, der am Dienstag erstmals veröffentlicht wurde.
So belegt die französische Studie außerdem, dass bei denjenigen, die länger als 10 Jahre unregelmäßigen Arbeitszeiten ausgesetzt waren, die kognitiven Fähigkeiten deutlich schneller abnehmen, als bei anderen Berufsgruppen.
Nach fünf Jahren ist Gehirn auf dem alten Stand
Diese Erkenntnis ist neu, auch wenn vorangegangene Studien andere gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Nacht- und Schichtarbeit nachweisen konnten, wie zum Beispiel Herzkrankheiten und bestimmte Krebsformen.
Nach dem Ausscheiden aus dem Schicht- und Nachtdienst können sich die kognitiven Fähigkeiten allerdings wieder erholen, doch dafür sind mindestens fünf Jahre notwendig, so die Wissenschaftler.
Besondere Betreuung für Schichtarbeiter
Die Versuchsgruppe der aktuellen Studie umfasste genau 3000 Arbeitnehmer aus Südfrankreich, die in unterschiedlichen Branchen tätig waren. Die Testpersonen absolvierten in den Jahren 1996, 2001 und 2006 mehrere unterschiedliche Tests, bei denen ihr Lang- und Kurzzeitgedächtnis, ihre Reaktionsfähigkeit und ihre allgemeinen kognitiven Fähigkeiten gemessen wurden.
Zu Beginn der französischen Studie waren die Arbeitnehmer zwischen 32 und 62 Jahre alt und gut die Hälfte von ihnen war im Schichtdienst tätig. Die Autoren der Studie schlugen eine besondere Betreuung für die Schichtarbeiter vor. Dabei könnte es schon weiter helfen, anstatt morgens um 4:00 Uhr zwei Stunden später anzufangen.
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