Eine neue Studie hat einen Zusammenhang zwischen der Menge an Sexualpartnern und dem Risiko für Krebs und diverse chronische Krankheiten festgestellt. Den Ergebnissen zufolge verfügen Menschen, die mehr als zehn verschiedene Sexualkontakte hatten, über eine erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit.
Ab zehn Sexualpartnern erhöht sich das Erkrankungsrisiko
Eine Gruppe internationaler Wissenschaftler studierte geschlechtsspezifische Verbindungen zwischen der Gesamtzahl an Sexualkontakten und den damit verbundenen Erkrankungsrisiken. Für die Untersuchung wurden Daten von 2.537 Männern und 3.185 Frauen über dem 50. Lebensjahr herangezogen, die an englischen Längsschnittstudien zum Altern mitgewirkt haben. Die Erkenntnisse wurden in dem Fachblatt „BMJ Sexual & Reproductive Health“ veröffentlicht.
Die Probanden machten Angaben bezüglich der Anzahl der Sexualkontakte ihres gesamten Lebens, sowie bezüglich ihres allgemeinen Gesundheitszustands und bekannten Erkrankungen. Nachdem eine Bereinigung um relevante soziodemografische und gesundheitliche Faktoren vorgenommen wurde, zeigte sich, dass Menschen mit zehn oder mehr Sexualpartnern in ihrem Leben häufiger Krebs und andere chronische Krankheiten entwickelt hatten.
Kausalität liegt bisher nicht vor
Das Forschungsteam kam zu dem Fazit, dass eine größere Menge an Sexualkontakten während des Lebens zu einem höheren Risiko für Krebs und chronische Krankheiten führt. Es warnte jedoch davor voreilige Schlüsse zu ziehen, denn es handelt sich hierbei nicht um einen Kausalzusammenhang. Bisher wurde nur eine Verbindung zwischen diesen Faktoren ermittelt, die Ursache dieser ist allerdings noch unklar.
Die Wissenschaftler vermuten hinter der Menge an unterschiedlichen Sexualkontakte jedoch einen verhaltensbedingten Risikofaktor, welcher im Rahmen der klinischen Analyse des Krebsrisikos bei älteren Erwachsenen Verwendung finden könnte.
Hier räumt Doktor Weigl mit verbreiteten Mythen rund um Krebserkrankungen auf:
Teils doppeltes Risiko – wieso?
Die Gegenüberstellung der verschiedenen Gruppen legte teils signifikante Risikoerhöhungen offen, beispielsweise war das Krebsrisiko bei Frauen mit zehn oder mehr Sexualpartnern in ihrem Leben um stolze 91 Prozent höher als bei Frauen, die nur einen oder überhaupt keinen Sexualkontakt hatten.
Männer mit zehn oder mehr Sexualpartnern wiesen ein 69 Prozent höheres Krebsrisiko auf als Männer, die nur einen oder gar keinen Sexualkontakt hatten. Die Untersuchung zeigte darüber hinaus, dass beide Geschlechter mit einer großen Menge Sexualpartner häufig ledig waren und zu sehr armen oder sehr reichen Teilen der Gesellschaft zählten. Daneben stellte sich heraus, dass Personen mit vielen Sexualpartnern oftmals rauchen und häufiger zu Alkohol greifen. Dies könnte mögliche Zusammenhänge darstellen. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Virusinfektion steigt mit der Anzahl der Sexualkontakte und damit auch das Krebsrisiko, denn gewisse Virusarten fördern die Entwicklung von Krebserkrankungen.
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