Gibt es nun doch keine guten und schlechten Fette? Zu diesem Urteil kommt zumindest eine britische Studie. Dennoch warnen Experten davor jetzt alle Ernährungsrichtlinien über Bord zu werfen. Grundsätzlich sollten wir uns an das halten, was uns schon unsere Eltern und Großeltern empfohlen haben: Alles in Maßen genießen.
Die Wissenschaft hat uns in den letzten Jahren gelehrt, dass es gute und schlechte Fette gibt. Doch stimmt das wirklich? Eine aktuelle Studie verneint diese Frage. Doch immer mehr Menschen meinen, wenig Fett ist gut für unseren Körper, wie sonst ist es zu erklären, dass immer mehr „light“- Produkte auf den Markt kommen.
530.000 Probanden untersucht
Doch nun wollen Wissenschaftler aus Großbritannien herausgefunden haben, dass der Anteil der einfach oder mehrfach gesättigten Fettsäuren in unseren Lebensmitteln keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Herzkrankheiten haben. Nur Transfette scheinen nicht gerade gut für unser Herz zu sein, wie die britischen Wissenschaftler in ihrer Studie feststellten.
Für die aktuelle Meta- Analyse haben die Wissenschaftler aus Großbritannien insgesamt 32 Studien mit 530.000 Teilnehmern ausgewertet. Bei der Auswertung kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Einnahme von ungesättigten Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmitteln wie zum Beispiel Omega-3-Fischölkapseln, sich nicht günstiger auf die Gesundheit auswirkt.
Geeignete Präventionsrichtlinien besitzen
Bei 100.000 Probanden blieb die Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel ohne signifikante Auswirkung auf die Herzgesundheit, wie die Wissenschaftler in ihrem aktuellen Bericht schreiben. Durch diese neuen Studienergebnisse würden zudem auch aktuelle Behandlungsrichtlinien in Frage gestellt.
Wie die Wissenschaftler in ihrem Bericht betonten, ist es bei so vielen Herzkranken besonders wichtig, geeignete Präventionsleitlinien zu besitzen, die auf der bestmöglichen Evidenz beruhen. Allerdings bleibt die British Heart Foundation, die die Studie in Auftrag gab, angesichts der neuen Ergebnisse eher zurückhaltend.
Alles in Maßen genießen
So würden die aktuellen Ergebnisse bis heute geltende Ernährungsempfehlungen weder wiederlegt noch befürworten, hieß von Seitens der Foundation. Auch die Kollegen aus den USA warnen davor, die derzeitig geltenden Ernährungsvorsätze angesichts der neuen Ergebnisse aus Großbritannien über Bord zu werfen.
Angesicht der steigenden Tendenz von Adipositas und Diabetes wäre es mehr als fatal, das Thema Ernährung als Krankheitsursache und als Präventionsinstrument außer Acht zu lassen. Den Verbrauchern rieten die Wissenschaftler sich an die Ernährungsgrundlagen zu halten, die uns unsere Eltern und Großeltern mit auf den Weg gegeben haben: Alles in Maßen genießen.
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