Im Bundesland Mecklenburg- Vorpommern wollen die Apotheker am morgigen Freitag ihre Arbeit für mindestens zwei Stunden niederlegen und damit gegen die Absenkung des Kassenabschlages protestieren.
Apotheker im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern wollen am Freitag der laufenden Woche für mindestens zwei Stunden ihre Arbeit niederlegen. Der Warnstreik solle in der Zeit von 13.00 bis 15.00 Uhr stattfinden, teilte der amtierende Vorsitzende des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Axel Pudimat, am Mittwoch in einer Stellungnahme mit. An dem Warnstreik sollen mindestens 400 Apotheken teilnehmen.
Versorgung in Notfällen gewährleistet
Durch den gewählten Zeitpunkt sind den aktuellen Angaben zufolge möglichst wenig Patienten von dem Warnstreik betroffen. Eine Versorgung in dringenden Fällen sei allerdings trotzdem gewährleistet. „Ich hoffe auf eine 100-prozentige Streikbeteiligung“, betonte Pudimat in seiner Stellungnahme weiter.
Mit dem Ausstand am kommenden Freitag wollen die Apotheker gegen die aktuelle Forderung der gesetzlichen Krankenkassen protestieren, den derzeitigen Kassenabschlag von 2,05 Euro auch im kommenden Jahr weiter beizubehalten.
Apotheken müssen diesen Betrag pro verschreibungspflichtiger Medikamentenpackung an die Krankenkassen abgeben. Zum Beginn des letzten Jahres war der Kassenabschlag per Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) von 1,75 Euro auf jetzt aktuell 2,05 Euro angehoben worden.
Verhandlungsrunden gescheitert
Die Regelung wurde allerdings nur bis Ende dieses Jahres befristet, im Anschluss sollten der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und der Deutsche Apothekerverband (DAV) neu über den Abschlag verhandeln. Die vergangenen beiden Verhandlungsrunden am 17. Oktober und 14. November des laufenden Jahres waren jedoch gescheitert.
Auch in weiteren Bundesländern machen sich Apotheker gegen die Kürzung stark. In Niedersachsen und Bremen starteten am vergangenen Mittwoch mehrere Mitarbeiter von Apotheken eine Kampagne unter dem Motto: „Was die Krankenkassen sich herausnehmen, geht auf Kosten der Gesundheit.“ Damit sollen die Bürger auf die unfaire Blockadepolitik der Krankenkassen aufmerksam gemacht werden, so der Landesapothekerverband des Landes Niedersachsen.