Von Entspannung war die Rede, doch davon ist nun nichts mehr zu merken. Leider steigt die Zahl der Infizierten unermüdlich an. Laut WHO gibt es inzwischen ca. 20.000 Ebola-Erkrankte und beinahe 8.000 Menschen die schon an der Krankheit gestorben sind. Auch in Deutschland wird momentan in der Berliner Charité ein Ebola-Verdachtspatient behandelt. Der Patient, welcher Mitarbeiter einer Hilfsorganisation ist, könnte sich in Westafrika mit dem Virus angesteckt haben. Zwar zeigt er noch keine Anzeichen der Krankheit, trotzdem wird er als dringender Fall behandelt, da er sich möglicherweise bei einem bereits verstorbenen Ebola-Infizierten angesteckt haben könnte.
Kontrollen verschärft
Seit Montag, den 05.01.2015, wurden die Flughafenkontrollen am Hauptstadtflughafen von Sierra Leone, aus Angst vor einer weiteren Ausbreitung von Ebola, verschärft. Ab jetzt werden nicht nur die Passagiere überprüft, sondern es wird auch bei jedem Mitarbeiter am Eingang des Flughafens die Temperatur gemessen.
Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz Christos Stylianides fordert mehr Anstrengung aller EU-Mitgliedsstaaten. Er plant Anfang des Jahres eine Ebola-Konferenz bei der sich politische Führungspersönlichkeiten und Mitarbeiter von diversen Hilfsorganisationen aus Europa und Afrika, aber auch aus anderen Regionen der Welt beteiligen sollen. Auf dieser Konferenz sollen dann Themen wie langfristige Strategien und ganz konkrete Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Länder diskutiert und ausgearbeitet werden. Vor allem wird, laut Stylianides, deutlich mehr medizinisches Personal und mehr Hilfszahlungen benötigt um eine Ausbreitung und eine mögliche Mutation des Ebolavirus zu verhindern. Die Gefahr von Ebola ist insbesondere, die Vielzahl der Brandherde und die damit zusammenhängende Schwierigkeit der Eindämmung.
Auch der Islamische Staat kämpft mit Ebola
Auch zwei IS-Kämpfer könnten sich mit der tückischen Infektion angesteckt haben. Sie sind aus Afrika in die zweitgrößte Stadt des Iraks gereist. Die WHO betrachtet mit Sorge die Entwicklung, da die Folgen kaum absehbar sind. Laut eines Berichts der „Daily Mail Online“ haben sich die zwei IS-Kämpfer in einem Krankenhaus in Mossul untersuchen lassen. Bei dieser Untersuchung wiesen sie die typischen Anzeichen einer Ebolainfektion auf. Um die Situation genauer aufzuklären, versucht die WHO in Kontakt mit IS-Offiziellen zu treten um ihnen Hilfe anzubieten.
Weiterhin massive Probleme in betroffenen Ländern
Ebola bedroht nicht nur die Gesundheit der Menschen sondern auch viele andere Bereiche des Lebens. So ist durch den Ebolaa-Ausbruch das komplette, sowieso schon schwache, Gesundheitssystem der betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia zusammengebrochen. Durch den Virus ist auch das Wirtschaftssystem in den Ländern dramatisch eingebrochen und auch das Bildungssystem funktioniert nicht mehr, da Kinder aus Sicherheitsgründen nicht mehr in die Schule gehen können. Daher warnt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick davor, Ebola in der Versenkung der Medien verschwinden zu lassen, denn nur weil nicht mehr so viel darüber berichtet wird, wie zu Beginn der Epidemie, heißt es noch lange nicht, dass Ebola erfolgreich bekämpft wurde. Er fordert mehr Engagement des Westens um den afrikanischen Ländern aus dieser Krise zu helfen. Hauptsächlich das Gesundheitswesen braucht die Spenden dringend um sich erholen und weiterhin Ebola eindämmen zu können.
Bis die Epidemie bekämpft ist, liegt noch ein langer und steiniger Weg vor der Welt, wenn aber jeder einen Teil dazu beiträgt, sich informiert und hilft, dann ist der Kampf nicht so aussichtslos, wie er zur Zeit, vor allem für die Menschen in den betroffenen Gebieten, scheinen mag.
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