Wissenschaftler haben bei Seehunden einen neuen Grippevirus entdeckt. Dieser ist nicht nur auf Säugetiere übertragbar, sondern könnte auch für den Menschen gefährlich werden.
Immer wieder werden neue Krankheitserreger bei Tieren entdeckt, die auch für den Menschen gefährlich werden können. So haben Wissenschaftler unlängst einen neuen Grippevirus bei Seehunden entdeckt, der auch dem Menschen gefährlich werden könnte, denn er ist bereits an Säugetiere angepasst.

Zudem besitzt der Virus auch Mutationen, die ihn sehr leicht auf den Menschen übertragbar macht, so die US- amerikanischen Wissenschaftler in ihrem Bericht. Die Forscher hatten fünf Seehunde untersucht, die an einer rätselhaften Krankheit gestorben waren und hatten dabei das neue Virus H3N8 gefunden.
Verwand mit Vogelgrippevirus
Bei dem neuentdeckten Virus soll es sich zudem auch um einen völlig neuen Virusstamm mit einer völlig neuen Kombination von Merkmalen handeln, so die US- amerikanischen Wissenschaftler im Fachjournal „mBIO“, in der die Studienergebnisse erstmals veröffentlicht wurden. Verwand ist der neue Erreger mit dem Vogelgrippevirus, so die Forscher weiter.
Allerdings habe der Virus diverse neue Anpassungen. Eine davon befähige dem Erreger die menschlichen Atemwege anzugreifen. Neue Grippeviren sind immer ein Grund zu Sorge, erklärten die Wissenschaftler von der Columbia Universität in New York in ihrem Bericht. Die Sorge ist vor allem dann immer sehr groß, wenn das Virus auch auf Menschen übertragbar ist.
Virus jetzt auch auf Säugetiere übertragbar
Der neue Virus hat sich aus dem Vogelgrippevirus entwickelt, der schon seit 2002 unter den Vögeln immer wieder für Schlagzeilen sorgte und in erster Linie in Nordamerika sein Unwesen treibt. In der Zwischenzeit habe sich der neue Virus so verändert, dass er nicht nur Vögel, sondern auch Säugetiere angreifen kann.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass das Virus bereits drei Mutationen aufweist, die auch im Grippevirus H3N1 vorkommen. Außerdem liegt bei diesem Erreger eine Genveränderung vor, dass es ihm leicht macht zwischen Säugetieren verschiedener Art zu wechseln. Die Genvariante ließ sich von Seehunden auf Mäusen übertragen. Außerdem kommt sie bei Pferden und Hunden vor.
Virus könnte Atemwege des Menschen befallen
Die Viren hatten bei den Seehunden hatten die Lunge befallen und eine Lungenentzündung hervorgerufen. Besonders viele Viren fanden die Forscher in der Lunge und den Bronchien. Das Virus hatte dort ein Protein genutzt um die Schleimhautzellen anzugreifen. Ähnlich würde der Virus auch die Atemwege der Menschen befallen.
2011 waren ungefähr 162 Seehunde an der Küste von Neuengland verendet. Daraufhin untersuchten die Wissenschaftler fünf Tiere. Die meisten von den verstorbenen Tieren waren noch nicht einmal sechs Monate alt. Die Wissenschaftler untersuchten das Gewebe der Tiere und wurden so auf den neuen Virus aufmerksam.
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