Nach Schätzungen des Robert- Koch- Instituts in Berlin lebten in 2013 in Deutschland 14.000 Menschen mit HIV ohne es zu wissen. Das sind immerhin 1000 Menschen mehr als noch im Jahr zuvor. In Deutschland leben derzeitig 80.000 HIV- Infizierte. Auf der ganzen Welt sind es mehr als 35 Millionen.
Gern spricht die Weltgesundheitsbehörde WHO davon, dass Infektionen mit dem HI- Virus immer weiter zurückgehen. Doch Fakt ist allerdings auch, dass sich immer mehr Menschen in Deutschland mit dem Virus anstecken, ohne davon zu wissen. Das Berliner Robert- Koch- Institut schätzt die Zahl der unentdeckten Infektionen auf mindestens 14.000.
3200 Neuinfizierte in 2013
Dadurch steigt natürlich auch das Risiko, dass sich die Krankheit wieder schneller ausbreitet. Die Schätzung stammt vom Ende des letzten Jahres und übersteigt die Zahl der Schätzung von vor einem Jahr zuvor um genau 1000. Wie das Berliner Institut in einer Mitteilung erklärt, sei zwar die Zahl der Tests und die Testbereitschaft gestiegen, aber dennoch hat die Zahl der HIV- Infizierten seit Ende der 1990er Jahre immer weiter zugenommen.
Somit nimmt die Zahl der nicht diagnostizierten HIV- Infizierten immer weiter zu. Nach aktuellen Zahlen des Robert- Koch- Instituts haben sich im vergangenen Jahr 3200 Deutsche neu mit dem Virus infiziert, 2700 davon waren Männer. Die Zahl der Neuinfektionen ist, bis auf eine kleine Schwankung abgesehen, seit dem Jahr 2006 sehr konstant.
80.000 HIV- Infizierte in Deutschland
In den Jahren 2000 bis 2005 hingegen war die Zahl der HIV- Neuinfizierten deutlich gestiegen. Aktuellen Schätzungen zufolge lebten Ende des vergangenen Jahres etwa 80.000 Menschen in Deutschland mit HIV oder Aids. 65.000 von ihnen waren männlich, 15.000 weiblich und etwa 200 von ihnen waren Kinder unter 15 Jahren.
An der Krankheit selbst sind im vergangenen Jahr etwa 550 Menschen gestorben. Wie die Experten des Berliner Instituts weiter betonen reichen die vorhandenen Testangebote für HIV- Diagnosen noch lande nicht aus, um die Zahl der Neuinfektionen nachhaltig deutlich zu senken.
Deutlich weniger HIV- Neuansteckungen möglich
Daher seien Aufklärung, Gebrauch von Kondomen und Präventionen weiterhin notwendig, um sowohl neue HIV- Infektionen als auch die Ausbreitung anderer sexueller Krankheiten zu verhindern. Seit 2006 sind die Zahlen in Deutschland allerdings konstant, was ein Verdienst der Prävention ist, so die Deutsche Aids Hilfe.
Allerdings könnte es noch deutlich weniger Infektionen geben, wie ein Sprecher der Deutschen Aidshilfe in einem aktuellen Interview betont. Mit Hinblick auf die gestiegene Zahl der nichtdiagnostizierten HIV- Erkrankten erklärt der Sprecher: Das Risiko, beim Sex ohne Kondom auf einen Partner mit hoher Viruslast zu treffen und sich anzustecken, ist in den letzten Jahren gestiegen.
10 Prozent mehr HIV- Diagnosen
Nach aktuellen Zahlen von Unaids leben auf der ganzen Welt mehr als 35 Millionen Menschen mit HIV. Im Juni dieses Jahres hatte das Robert- Koch- Institut bereits bekannt gegeben, dass Zahl der HIV- Diagnosen im vergangenen um 10 Prozent gestiegen. Allerdings vergehen zwischen Infektion und Diagnose oft Jahre.
Außerdem ändert sich in den jährlichen Modellrechnungen auch die Datengrundlage, so dass die Zahlen nicht immer direkt miteinander vergleichbar sind.
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