Cannabis findet in der Medizin immer öfter Anwendung. Auch hierzulande gibt es cannabishaltige Arzeneimittel, allerdings sind die Hürden recht hoch, um an diese Medikamente zu erhalten. Als Alternative können Schmerzpatienten eine Ausnahmeregelung bei der Bundesopiumstelle beantragen.
Schon länger ist im Gespräch, Cannabis für Schwerkranke als Medikament anzubieten. In New York könnte es jetzt aber bald soweit sein. Auch hierzulande ist es in einigen wenigen Fällen möglich, ein Cannabis- Medikament zu bekommen. Die Hürden sind aber auch in Deutschland recht hoch.
Der US- Bundessstaat New York will die strengen Marihuana- Gesetze in Zukunft lockern, damit Schwerkranke medizinische Hilfe mit der Droge erhalten. Auch einige Länder in Europa haben cannabishaltige Medikamente zugelassen, darunter zum Beispiel Deutschland und Frankreich.
Auch Frankreich lässt Medikament zu
Wie das Gesundheitsministerium von Deutschland mitteilte, kann das Mundspray bei Patienten mit Multiple Sklerose zum Einsatz kommen. Das Medikament soll dabei spastische Symptome lindern. Das Medikament ist in Deutschland bereits seit dem Jahr 2011 zugelassen.
Auch in Frankreich ist seit kurzen ein cannabishaltiges Medikament erhältlich, es soll bei schweren Fällen von chronischen Schmerzen helfen. In Deutschland lassen sich cannabishaltige Medikamente seit dem Jahr 2011 mittels Betäubungsmittelrezepten bestellen. Doch die Hürden sind sehr hoch. Der freie Verkauf von Cannabis ist in Deutschland verboten, weil es als Droge gilt.
Antrag bei Bundesopiumstelle einreichen
In der Medizin kann die Droge allerdings Schmerzen lindern, wie in einigen wenigen Studien schon bewiesen wurde. Bis heute ist in Deutschland das Medikament „Sativex“ zugelassen, für Menschen mit Multiple Sklerose, um die starken spastischen Lähmungen und Krämpfe zu lindern. Für die Kosten müssen die Patienten im Normalfall allerdings selbst aufkommen.
Alternativ können Patienten aber bei der Bundesopiumstelle eine Ausnahmeerlaubnis zum Erwerb von Cannabis beantragen. Seit dem Jahr 2005 wurden 394 solche Anträge gestellt, 221 wurden bewilligt. Aktuell sollen 196 Patienten über so einen Ausnahmegenehmigung verfügen, wie es weiter heißt.
Mehrere Einsatzgebiete
Cannabis besteht aus THC und CBD. Diesen beiden Inhaltsstoffen wird unter anderem eine schmerzlindernde, entzündungshemmende, appetitanregende und krampflösende Wirkung nachgesagt.
Cannabis wird in erster Linie zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Nervenschmerzen, bei grünen Star, zur Reduzierung des Augeninnendrucks, gegen Übelkeit und zur Appetitanregend eingesetzt.
Zweifel an der Wirksamkeit
Außerdem erhalten es Aids- und Krebspatienten und Menschen mit Multiple Sklerose um die spastischen Schmerzen zu lindern. Zwar wurden positive Effekte von Cannabis in der Medizin immer wieder beobachtet, allerdings gibt es zu wenige aussagekräftige Studien darüber.
Der Gemeinsame Bundesausschuss zum Beispiel sah im Jahr 2012 lediglich nur einen geringen Zusatznutzen für das im Jahr 2011 zugelassene Medikament Sativex. Eine Auswertung von mehreren Studien in einer britischen Fachzeitschrift bezweifelte Ende des letzten Jahres sogar, das cannabishaltige Medikament bei Multi Sklerose helfen könnten.
Bjoern
12.01.2014 06:24Nicht zu vergessen die sehr erfolgreiche Behandlung bei psychologischen Erkrankungen wie Angstzuständen, Schlafstörungen und Depressionen…. aber warum die eh schon psychisch kranken nicht auch noch von Medikamenten mit massiven Nebenwirkungen abhängig machen, wenn es ihnen eh schon schlecht geht….