Es gibt einen neuen vielversprechenden Ansatz bei der Alzheimerforschung. Deutsche und französische Wissenschaftler haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass ein Koffein- ähnlicher Stoff bei Alzheimer helfen könnte.
Die meisten Menschen haben Angst im Alter an Alzheimer zu erkranken. Da es sich bis heute um eine unheilbare Krankheit handelt, wird auch auf diesen Gebiet viel geforscht, auch wenn die Forschungsgelder eher bescheiden sind. Nun haben Wissenschaftler im Rahmen einer neuen Studie einen neuen Ansatz gefunden. Könnte Kaffee gegen Alzheimer helfen?
Kaffee fördert Konzentration
Kaffee gilt in der westlichen Welt als schneller Wachmacher und ist zudem auch gut für unsere Konzentration. Doch offensichtlich könnte Kaffee nicht nur bei Müdigkeit, sondern auch bei Alzheimer wirken. Wie Wissenschaftler aus Deutschland und Frankreich in Tierversuchen herausfanden, hemmt ein Koffein- ähnlicher Wirkstoff bei Mäusen Ablagerungen des Tau- Proteins im Gehirn.
Tau- Proteine sind eine der beiden Hauptindikatoren für die Krankheit Alzheimer. Beim zweiten Indikator, Verklumpung aus Amyloid- Beta- Protein, war die Wirkung des Koffeins bei Tierversuchen mit Mäusen bereits bewiesen worden. Nun haben die deutsch- französischen Wissenschaftler erstmals die Wirkung auch für das Tau- Protein bestätigt.
Effekt erstmals für Tau- Ablagerungen bewiesen
Wie die Wissenschaftler in ihrem Bericht erklären, blockiert das Koffein bestimmt Rezeptoren im menschlichen Gehirn, die eigentlich vom Botenstoff Adenosin aktiviert werden. Diese Blockade wirkt sich, wie vorangegangene Studien bereits zeigten auf die Amyloid- Beta- Schädigungen aus. Dadurch wird die Menge der schädlichen Verklumpungen reduziert, ein schützender Effekt durch das Koffein tritt ein.
Wie die aktuelle Studie nun zeigt, wirkt dieser Effekt auch bei Tau- Ablagerungen. Experten sprechen in der Zwischenzeit von einem vielversprechenden Ansatz bei der alzheimischen Krankheit. Allerdings ist der Weg noch sehr weit und bei dem Projekt handelt es sich um eine eher kleinere Studie. Auch die Forschungsgelder sind eher klein. So erhielten die Forscher für ihre Studie gerade einmal 80.000 Euro.
Alzheimer für die meisten Demenzerkrankungen verantwortlich
Allerdings sprachen die Wissenschaftler in einer ersten Stellungnahme von einem Schritt in die richtige Richtung. So habe der Ansatz eine sehr positive Wirkung mit nur geringen Nebeneffekten. Nun müssten weitere Studien mit Tieren folgen, bevor es zu klinischen Studien kommen kann. Die Studie wurde im Magazin „Neurobiology of Aging“ veröffentlicht.
Alzheimer ist eine neurologische Erkrankung die bei Menschen jenseits der 65 Jahre auftritt. Sie ist für 65 Prozent der weltweit 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich.
Was meinen Sie?