US- amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass das Eiweißfragment, das Alzheimer auslöst, die Symptome für Multiple Sklerose abschwächen kann. Allerdings könnte das Eiweiß in Form eines Medikamentes wiederum zu Alzheimer führen.
Könnte die Krankheit Alzheimer womöglich gut für eine andere Krankheit sein? Laut einer aktuellen Studie könnte das Eiweiß, dass Alzheimer begünstigt, die Symptome für Multiple Sklerose verringern. Da das Eiweiß jedoch zu Alzheimer führen kann, ist der Einsatz dieser Methode mehr als fraglich. Auch machen sich Experten sorgen um die Sicherheit.
In der Studie stellten die US- amerikanischen Wissenschaftler die These auf, was die Betroffenen von Alzheimer krank macht, könnte den Menschen mit Multiple Sklerose vielleicht einmal helfen. So injizierten die Forscher Mäusen, die an einer MS- ähnlichen Krankheit litten das Eiweiß Abeta, das bei Menschen mit Alzheimer im Gehirn zu finden ist. Dadurch verschlimmerte sich nicht etwa die Krankheit, zum Erstaunen der Forscher verbesserten sich die Symptome von Multiple Sklerose.
Einsatz als Medikament im Moment undenkbar

Zwar könnte man diesen Effekt auf eine neu MS- Therapie kopieren, doch der Einsatz des Eiweißes in Form eines Medikamentes ist im Moment undenkbar, das Risiko den Patienten mit Alzheimer anzustecken wäre wohl zu hoch, so die Wissenschaftler von der Stanford Universität in ihrem Bericht, der in dem Fachmagazin „Science Translational Medicine“ veröffentlicht wurde.
Das Eiweißfragment Abeta gilt als Hauptauslöser für Alzheimer. Vor dem Ausbruch der Krankheit schließen sich mehrere Eiweißfragmente zusammen und bilden einen Klumpen, dass so genannte Plaques. Nach aktuellen Studien kann dies zum Tod der Nervenzellen im Gehirn führen. Es kann beim normalen Altersprozess entstehen, aber auch bei Verletzungen und Entzündungen des Gehirns.
Eiweiß auch bei Multiple Sklerose zu finden
Aber auch bei der Krankheit Multiple Sklerose ist das Eiweißfragment im Zentralen Nervensystem wiederzufinden. Und zwar vor allem da, wo das Immunsystem irrtümlicherweise eine fettartige Schicht um die Fortsätze der Nervenzellen legt und somit Entzündungen hervorruft. Doch weiß man noch nicht welche Rolle das Eiweiß bei MS spielt. Dennoch könnten sich die Wissenschaftler vorstellen Abeta als Medikament gegen MS einzusetzen.
Andere Wissenschaftler sehen das ein wenig anders und verweisen darauf, dass in klinischen Studien herausgefunden wurde, dass die Erhöhung von Abeta im Blut zum Ausbruch von Alzheimer führen kann. So sei beim Menschen auch nicht abzusehen, ob das Eiweiß nicht ins Gehirn gelangt und dort die Alzheimer- Krankheit auslösen könnte. Allerdings werden die neuen Erkenntnisse zu einem besseren Verständnis der Krankheit führen.
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