Wenn jemand im Bus niest oder hustet, hegt man sofort den Verdacht, diese Person könnte das Corona-Virus in sich tragen. Allerdings gibt es auch noch andere Viren, die Husten, Schnupfen und Co. auslösen. Dieses Jahr erleiden besonders viele Menschen verschiedene Atemwegserkrankungen, auch die Zahl der Grippeinfektionen ist hoch. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die aktuell kursierenden Erreger.
Rhinoviren: Vor allem ältere Menschen sind gefährdet
Die Rhinoviren gehören zu den RNA-Viren, genau wie das Corona-Virus. Sie sind sehr weit verbreitet, viele Leute suchen ihretwegen den Hausarzt auf. Vor allem durch die Berührung kontaminierter Gegenstände, wie etwa Türgriffe, stecken sich Menschen an. Auch durch Händeschütteln kann man sich infizieren. Die Erreger befallen dann die Schleimhäute in der Nase und im Rachen.
Zu den Beschwerden zählen Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Sogar Asthma können die Viren auslösen, selbst bei ansonsten gesunden Personen. Das kommt allerdings eher selten vor. Eine Gefahr sind Rhinoviren vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa ältere Leute. Impfstoffe stehen bislang noch nicht zur Verfügung.
Influenzaviren: Die Grippe-Verursacher
Diese Erreger sind die Ursache für eine Grippe. Dabei gibt es viele verschiedene Typen. Für Menschen sind vor allem die A- und B-Viren gefährlich. In den kalten Jahreszeiten lösen die Erreger Grippewellen aus, wobei es meist besonders viele Menschen im Januar und Februar trifft.
Wer ein schwaches Immunsystem hat, ist durch die Influenzaviren besonders gefährdet. Eine Grippe kann für immungeschwächte Menschen nämlich auch tödlich enden. Typische Beschwerden sind Fieber, Halsschmerzen, trockener Husten sowie Glieder- und Kopfschmerzen. Laut Empfehlungen der Ständigen Impfkommission sollte man sich impfen lassen, wenn man älter als 60 Jahre alt ist oder an chronischen Gesundheitsproblemen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet.
Parainfluenzaviren: Gefahr für unsere Kleinsten
Es gibt unterschiedliche Varianten der Parainfluenzaviren, die unterschiedlich schwere Symptome verursachen. Sie betreffen vor allem Kinder und breiten sich oft in Schulen, Kitas oder auf Kinderstationen in Krankenhäusern aus. Die Ansteckung erfolgt dabei über Tröpfcheninfektion.
Die Beschwerden ähneln denen einer Grippe, weshalb die Viren auch Parainfluenza genannt werden. Dazu gehören Fieber, bellender Husten, Heiserkeit und Geräusche beim Atmen. In schweren Fällen entwickelt sich aus einer Infektion eine Lungenentzündung oder Pseudokrupp.
RS-Viren: Zurzeit überfüllte Kinderkliniken
In letzter Zeit müssen besonders viele Kinder aufgrund von Respiratorischen Synzytial-Viren (kurz: RS-Viren) ins Krankenhaus. Dort herrscht auf den Kinderstationen häufig schon Bettenmangel. Wie bei der Grippe gibt es jährliche Infektionswellen im Winter, die allerdings aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen in den letzten zwei Jahren kaum auftraten. Dieses Jahr gibt es aber wieder hohe Infektionszahlen und außerdem viele schwer erkrankte Kinder. Ein möglicher Grund: Das Immunsystem der Kinder ist wegen der Corona-Maßnahmen geschwächt und kann die RS-Viren nicht gut bekämpfen.
Die Erreger breiten sich in den Schleimhäuten der Atemwege aus. Typische Beschwerden sind Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen sowie trockener Husten. Darüber hinaus können Atemgeräusche, schweres Atmen und eine Mittelohrentzündung hinzukommen. Manche betroffene Kinder verweigern zu trinken oder erbrechen. Im schlimmsten Fall kann durch die Infektion eine Bronchitis oder Lungenentzündung entstehen. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es noch nicht, allerdings wird dazu geforscht.
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