Kommt jetzt die Kaloriensteuer auch in Deutschland? In Ländern wie Mexico, Finnland und Frankreich gibt es sie schon länger und auch in weiteren Ländern wird darüber diskutiert. Mittlerweile wird sie auch von Experten aus Medizin und Politik gefordert. Dabei soll es eine Steuer für die Lebensmittel geben die mehr als 275 Kalorien pro 100 Gramm aufweisen.
Jeder von uns ist Chips oder Schokolade mal ganz gern und das obwohl beides furchtbar ungesund ist. Sie sollen allerdings mit schuld sein, warum die deutsche Bevölkerung immer dicker wird, daher fordern Experten aus Medizin und Politik eine Steuer auf ungesunde Lebensmittel. Doch dieser Vorschlag dürfte nicht überall auf Gegenliebe stoßen.
Die sogenannte „Kaloriensteuer“ wäre Neuland in Deutschland, doch in einigen Ländern dieser Welt ist sie schon seit einiger Zeit Realität. Erst kürzlich wurde die Kaloriensteuer im Land Mexico eingeführt.
Immer mehr Übergewichtige in Deutschland
Nun fordert auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft die Einführung dieser Steuer in Deutschland. Aber auch die SPD und CDU machten während der Koalitionsverhandlungen Vorschläge die in diese Richtung gehen. Experten sehen in der Steuer eine wirksame Strategie um Volkskrankheiten wie Diabetes, Adipositas und Herz- Kreislauf- Erkrankungen einzudämmen.
Laut dem aktuellen Ernährungsbericht der deutschen Bundesregierung ist mehr als die Hälfte der Deutschen übergewichtig. Besonders häufig sind mit 67 Prozent die Männer betroffen. Bei den Frauen sind es aber immerhin auch schon 53 Prozent.
Gesunde Lebensmittel billiger machen machen
Doch auf welche Lebensmittel genau soll nun die „Kaloriensteuer“ erhoben werden. Experten fordern eine Steuer für Lebensmittel die mehr als 275 Kalorien pro 100 Gramm aufweisen. Davon sind erster Linie Nuss- Nugat- Creme, Kartoffelchips, Schokoriegel und viele Arten von Fast- Food betroffen.
Die Einführung der neuen Steuer dürfte am besten dadurch gelingen, wenn gesunde Lebensmittel im Gegenzug günstiger werden würden. Für Grundnahrungsmittel ist derzeitig eine Mehrwertsteuer von sieben Prozent fällig, für Getränke und zubereitete Speisen 19 Prozent.
Kombination aus Zucker- und Fettsteuer
Deutliche Preissignale haben bereits schon in der Vergangenheit ihre Wirkung nicht verfehlt. Auch bei der Anti- Raucher- Kampagne haben sie ihren Zweck erfüllt. Um auch die Bevölkerung von der neuen Steuer überzeugen zu können, muss der Vorwurf entkräftet werden, dass die Bundesregierung mit der neuen Steuer nur Geld verdienen will.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) betonte zudem, dass auch eine Kombination aus Zucker- und Fettsteuer, die beispielsweise auch stark gezuckerte Getränke betreffen würde, sinnvoll wäre. Die DDG gab zudem zu bedenken, dass immer mehr Menschen an Diabetes erkranken, pro Jahr kommen etwa 250.000 hinzu. Bis heute sind schon sechs Millionen Deutsche von der Zuckerkrankheit betroffen.
nessi
21.11.2013 07:26Diese Steuer ist Schwachsinn. Haben Sie mal recherchiert, was so alles über 275kcal/100g hat? Die Daten sind von fddb.info und in kcal/100g angegeben:
Vollkornnudeln: 350
Reis: 350
Hingegen haben Ihre viel gepriesenen FastFood-Produkte:
BigMac: 230
Kentucky Fried Chicken Hähnchenteile: 260
Whopper: 230
McFlurry: 200
KingPommes: 273
BigTasty Bacon: 252kcal
Ja, es gibt auch einige FastFood-Produkte, die mehr haben als die erlaubten 275kcal, Pommes bei Mcdonald’s beispielsweise. Aber wenn es das erklärte Ziel ist, den FastFood-Konsum durch eine Steuer zu reduzieren, dann muss man sich einen anderen Bewertungsmaßstab einfallen lassen. Die 275kcal/100g sind eine willkürlich festgelegte Grenze, die nichts darüber aussagt, wie gesund oder ungesund ein Produkt ist. Nüsse haben zwischen 500 und 600kcal/100g, enthalten aber gesunde ungesättigte Fettsäuren. Gummibärchen haben nur 340kcal/100g, bestehen aber praktisch komplett aus Einfachzucker.
Bevor man sich also derlei realitätsferne Grenzen ausdenkt, sollte man sich erstmal mit den Grundlagen der Ernährung befassen. Und vielleicht kommen auch die Politiker eines Tages auf die Idee, dass Übergewicht noch andere Ursachen hat als das simple Angebot „günstiger“ kalorienreicher Lebensmittel.