Fast jeder von uns hat eine Vorliebe für bestimmte Süßigkeiten und kaum einer mag den angenehm süßen Geschmack zuckerhaltiger Lebensmittel nicht. In vielerlei Situationen haben wir Heißhunger oder zumindest das Bedürfnis, etwas Süßes zu uns zu nehmen. So ist es in den meisten Fällen gar nicht der süße Geschmack, welchen wir schmecken wollen, sondern vielmehr das Gefühl, welches durch den Zucker in uns ausgelöst wird – sei es zur Beruhigung nach einem stressigen Tag oder als Stimmungsaufheller bei Traurigkeit. Denn die Zuckerzufuhr sorgt dafür, dass das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert wird. Bei der Verstoffwechselung des Zuckers kommt es zu einer erhöhten Insulinausschüttung, wodurch vermehrt Serotonin ausgeschüttet wird. Daher kann es in manchen Fällen zu einer Zuckersucht kommen, wobei dem Körper die Zufuhr nicht genügt und er immer mehr Zucker verlangt.
Darum bekommen wir Lust auf Süßes
Neben psychischen Ursachen gibt es insbesondere physische Ursachen für Heißhunger auf Zucker. So kann dieser durch eine Überbesiedlung des Darms mit Hefepilzen ausgelöst werden. Dazu kommt es jedoch nur, wenn das Immunsystem geschwächt und nicht mehr fähig ist, den pathogenen Keim einzudämmen. Mit dieser starken Immunschwächung und einem erhöhten Risiko für eine Hefepilz-Überbesiedlung sind häufig auch andere chronische Erkrankungen wie Diabetes, Leukämie, Tumorerkrankungen oder ein erhöhtes Infektionsrisiko mit dem HIV-Virus verbunden.
Eine Schädigung des physiologischen Darmmikrobioms kann man durch den Verzicht auf Medikamente wie Antibiotika oder Chemotherapien aber vorbeugen. Auch das Senken des Stresslevels und die Vermeidung von starken Belastungen können die Darmflora stärken effektiv stärken und so die Anfälligkeit für Hefepilzinfektionen verringern.
Zudem kann es bei Nähr- und Mineralstoffmangel wie Selen oder Magnesium zu Heißhungerattacken kommen. Bei weiteren Anzeichen wie vermehrtem Wasserlassen oder einem starken Durstgefühl ist allerdings Vorsicht geboten, denn diese können auf ein frühes Stadium einer Diabetes-Erkrankung hinweisen.
Auswirkungen auf den Körper bei Zuckerverzicht
Durch den Verzicht von Zucker reduziert man das Risiko, chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislaufprobleme, hohe Cholesterinwerte oder sogar Krebs zu entwickeln. Anfangs wird man womöglich einige körperliche „Protestreaktionen“ wie Müdigkeit, Lustlosigkeit, Kopfschmerzen, Hautunreinheiten oder Schwindel- und Zitteranfälle wahrnehmen können. Doch nach einiger Zeit werden zahlreiche Besserungen erfolgen und der Körper dankt die Umstellung. So werden bei einer nährstoffreichen und ausgewogenen Ernährung die Hungerattacken verschwinden, die Leber- und Blutfettwerte sinken und allgemein weniger Entzündungen im Körper entstehen. Mit dem sinkenden Insulinspiegel verbessert sich auch der Schlaf und man wird ein viel stärkeres Energiegefühl durch die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels verspüren.
Bereits nach drei Wochen Zuckerentzug wird man einen spürbaren Unterschied wahrnehmen können. Schon bei einer kleinen geringen Menge zuckerhaltiger Lebensmittel könnte die Süße dann vielleicht sogar unangenehm erscheinen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte man nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen, wobei dieser Anteil sehr gut gesund durch Obst, Gemüse sowie Nüsse oder Trockenfrüchte abgedeckt werden kann.
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