Auch unsere Kleinsten erkranken gern Mal an Grippe oder Durchfall. Doch hier sollten auf keinen Fall Arzneimittel für Erwachsene verwendet werden. Um Eltern die Behandlung ihres Kindes deutlich zu erleichtern, hat die Stiftung Warentest nun die gängigsten Arzneimittel für Kinder genauer untersucht und auch Empfehlungen ausgesprochen.
Kinder und Medikamente ist ein heikles Thema, denn viele Medikamente sind nicht für Kinder geeignet und können ihnen sogar einen großen gesundheitlichen Schaden zufügen. So sollten Kinder zum Beispiel keine Aspirin bekommen. Doch bei Erkältung und Grippe gibt es einige gute Alternativen, die die Stiftung Warentest jetzt genauer untersucht hat.
Spätestens wenn Kinder in den Kindergarten kommen, kommen die Kleinen regelmäßig mit Erkrankungen wie Grippe oder Durchfall wieder nach Hause. Der Grund: Hier tummeln sich durch die hohe Anzahl der Kinder viele Bakterien und Viren. Im Durchschnitt bringt ein Kind pro Jahr zehn Infekte mit nach Hause.
Nicht alle Arzneimittel sind auch für Kinder geeignet
Doch beim Griff in die Hausapotheke sollten Eltern zwei Mal überlegen, denn nicht alle Medikamente sind auch für Kinder geeignet. Besonders gefährlich für Kinder: Gripostad C, Thomapyrin oder Wick Medinait. Gegen Husten und Schnupfen helfen bei Kindern auch pflanzliche Produkte, wie die Stiftung Warentest betont. Aber auch diese Medikamente sind nicht immer harmlos.
So können zum Beispiel Öle wie Kampfer, Menthol, Cineol oder auch Eukalyptusöl zu Asthma mit lebensbedrohlicher Atemnot führen. Diese Öle befinden sich zum Beispiel in Wick VapoRub, aber auch in einigen Erkältungsbädern. Diese Präparate sollten frühestens ab dem 3. Lebensjahr verwendet werden.
Bei Husten sollten Eltern zu Hustensaft für Kinder greifen
Inhalieren können Kinder auch ganz einfach mit Wasser, auch Wasserdampf verflüssigt den Schleim und hilft so den Husten zu lösen. Damit Eltern sich Medikamentendschungel zurecht finden hat die Stiftung Warentest jetzt die gängigsten Kinder- Medikamente getestet.
Bei Husten können Eltern ihren Kindern zum Beispiel „ACC akut junior Hustenlöser“ verabreichen. Diesen gibt es in Form von Brausetabletten, oder „Ambroxal AbZ“ Hustensaft für 2,30 Euro pro Flasche. Beides ist für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Gegen trockenen Reizhusten hilft laut der Stiftung Warentest Dextrometorphan.
Salzlösungen sind unbegrenzt einsetzbar
Dies ist beispielweise in den Lutschpastillen von „Silomat“ enthalten. Geeignet sind sie für Kinder ab sechs Jahren. Gegen Schnupfen hilft zum Beispiel „Nasivin Dosiertropfer Baby“, dieses Spray ist extra für Säuglinge, für die zwei- bis Sechsjährigen gibt es „Hysan Schnupfenspray“. Die Dosierung sollte bei Sprays unbedingt eingehalten werden, da der Wirkstoff schnell ins Blut geht und bei Überdosierung Schäden anrichten kann.
Eine Alternative stellen Salzlösungen da, sie sind in jedem Alter unbegrenzt einsetzbar, sie befeuchten die Schleimhaut und verflüssigen das Sekret. Oft erkranken Kinder auch an Grippe und bekommen infolgedessen Fieber. Hier helfen Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol. Allerdings sollten diese Wirkstoffe bei Kindern in Form von Zäpfchen zum Einsatz kommen.
ASS sollten Kinder nicht bekommen
Alternativ befindet sich der Wirkstoff auch in Säften. Die Preise für diese Medikamente halten sich auch in Grenzen, sie schlagen mit 1,15 Euro bis 4,57 Euro zu Buche. Auch hier sollten die Eltern unbedingt die Dosierempfehlungen einhalten. Gerade bei Paracetamol liegen gewünschte Effekte und Nebenwirkungen wie Leberschäden sehr dicht beieinander.
Tabu für Kinder ist hingegen der Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Viele Kennen es auch unter dem Begriff ASS, dieser ist zum Beispiel in Aspirin enthalten. Für Kinder ist er besonders gefährlich, weil im Verdacht steht bei Kindern das Reye- Syndrom zu verursachen. Diese Erkrankung kann dann Hirnschäden, Fieber und Leberschäden zur Folge haben, so die Stiftung Warentest in ihrem Bericht zum Abschluss.
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