Kaffee ist besonders beliebt in der deutschen Bevölkerung. Nun ist eine aktuelle Studie zu dem Urteil gekommen, dass erhöhter Kaffeekonsum auch vor der Volkskrankheit Diabetes Typ 2 schützen kann. Dafür muss der Kaffeekosnum um mindestens 1,5 Tassen pro Tag erhöht werden, heißt es in der Studie. Eine konkrete Empfehlung bleiben die Wissenschaftler allerdings schuldig
Wer mehr Kaffee trinkt als in der Vergangenheit, senkt damit unter Umständen das Risiko an Diabetes 2 zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Wissenschaftler im Rahmen einer Studie, für die Daten von mehr als 120.000 Personen ausgewertet wurden.
Aktuelle Ergebnisse der Studie von Experten in Frage gestellt
Wer über einen Zeitraum von mindestens vier Jahren seinen Kaffeekonsum um 1,5 Tassen steigerte, hatte den Wissenschaftlern zufolge – verglichen mit Menschen, deren Kaffeekonsum gleich blieb – ein elf Prozent geringeres Risiko, später an Diabetes 2 zu erkranken. Experten stellten aber nach Veröffentlichung der Studie die Aussagekraft der Untersuchung infrage.
Die US- amerikanische Wissenschaftler werteten die Daten von 95.000 Krankenschwestern aus, die an zwei unterschiedlichen Gesundheitsstudien in den Vereinigten Staaten teilnahmen. Außerdem flossen Daten von mindestens 28.000 Männern in die Auswertung ein, die ebenfalls im Gesundheitssektor beschäftigt waren und an einer anderen Untersuchung teilnahmen.
Bei geringerem Kaffeekonsum steigt das Risiko
Untersucht wurde der tägliche Kaffeekonsum über einen Zeitraum von ziemlich genau vier Jahren und das Risiko, in den folgenden vier Jahren an Diabetes 2 – zu erkranken.
Das Ergebnis: Das Erkrankungsrisiko stieg bei den Testpersonen um ungefähr 18 Prozent, die in dem Untersuchungszeitraum ihren Kaffeekonsum um ungefähr zwei Tassen am Tag heruntergeschraubt hatten. „Änderungen beim Kaffeekonsum scheinen das Diabetes-Risiko in einer recht kurzen Zeit zu beeinflussen“, erklärten die Autoren der Studie in einer aktuellen Stellungnahme.
37 Prozent geringeres Erkrankungsrisiko bei mehr Kaffeekonsum
Wer viel Kaffee zu sich nahm – mindestens allerdings drei Tassen am Tag – hatte der aktuellen Studie zufolge ein um ziemlich genau 37 Prozent geringeres Diabetes-2-Risiko als die Testpersonen, die nur eine Tasse oder weniger am Tag zu sich nahmen.
Weitere Untersuchungen hatten bereits in der Vergangenheit auf einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kaffee und einem geringeren Diabetes-2-Risiko aufmerksam gemacht.
Hoher Kaffeekonsum kann unter Umständen auch zu Folgeerkrankungen führen
Die Autoren der Studie gaben aber zu bedenken, ihre aktuellen Ergebnisse könnten zwar eine „wahre Änderung des Risikos“ aufzeigen. Möglich sei allerdings auch, dass die Testpersonen ihren Kaffeekonsum senkten, weil bei ihnen ein erhöhter Blutdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel festgestellt wurde.
Sie hätten aus diesem Grund – unabhängig von ihrem täglichen Kaffeekonsum- ohnehin ein deutlich höheres Diabetes-2-Risiko. Experten, die die Untersuchung für die unabhängige Wissenschafts-Kontroll-Organisation Science Media Center etwas genauer untersuchten, bezeichneten die Auswertung der Daten als „potenziell irreführend“.
Keine klare Empfehlung von den Wissenschaftlern für den Kaffeekonsum
Untersucht worden seien den Experten zufolge lediglich mögliche kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen einer Veränderung des täglichen Kaffeekonsums.
Es gebe aber bis zum heutigen Tage keine Belege dafür, dass ein langfristiger Konsum von Kaffee das Diabetes-Risiko nachweislich senke. „Von dieser Studie lassen sich keine Empfehlungen zum Kaffeekonsum ableiten“, so die Experten zum Abschluss.
Was meinen Sie?