Die Leiharbeit erlebt in der Gesundheitsbranche gerade einen kleinen Boom. Allein zwischen den Jahren 2005 und 2011 hat der Anteil der Zeitarbeit in Krankenhäusern und Pflegeheimen um gut 400 Prozent zugenommen.
Die deutsche Bevölkerung wird immer älter. Das haben auch Pflegeheime und Krankenhäuser bemerkt. Es wird mehr Personal benötigt, allerdings bekommen Kliniken immer weniger öffentliche Gelder. Dies ist nur ein Grund warum Krankenhäuser und Pflegeheime immer mehr Zeitarbeit setzen.
Mehr als 16.300 Leiharbeiter in der Gesundheitsbranche
Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorzuliegen scheinen, haben die Zeitarbeitskräfte zwischen den Jahren 2005 und 2011 um 400 Prozent zugelegt. Derzeitig sollen 16.350 Leiharbeiter in der Gesundheitsbranche tätig sein, bei deutlich geringerem Lohn als die Festangestellten.
Der Durchschnittslohn eines Kranken- bzw. Altenpflegers lag den aktuellen Angaben zufolge bei ziemlich genau 1600 Euro brutto im Monat. Dies geht aus einer aktuellen Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Linke) an die Behörde hervor. Der Durchschnittslohn eines festangestellten Mitarbeiters im Gesundheitswesen betrug hingegen 2450 Euro brutto pro Monat.
Verlierer sind die Patienten
Die Linken- Politikerin kritisierte Teile der Gesundheitsbranche, die Leiharbeiter nur aus Kostengründen einstellen würden. Die Verlierer dieser neuen Entwicklung im Gesundheitssystem seien die Patienten und Pflegebedürftigen, so die Politikerin der Linkspartei weiter.
Die Bundesagentur für Arbeit erklärte allerdings, dass Angesichts 2,8 Millionen sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern in der Gesundheitsbranche, der Anteil von Leiharbeitern sehr gering sei. Sollte der Fachkräftemangel allerdings weiter anhalten, so die Bundesagentur für Arbeit, wird der Anteil der Leiharbeiter weiter zunehmen.
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