In Australien kann nach einem Urteil vom vergangenen Mittwoch das schärfste Nichtraucherschutzgesetz in Kraft treten. Am Mittwoch hatte das höchste Gericht Australiens eine Klage der Tabakindustrie abgeschmettert.
Auch die australische Regierung will jetzt gezielter gegen die Nikotinsucht vorgehen und setzt dabei in erster Linie auf Abschreckung. Aus diesem Grund dürfen in Australien in Zukunft nur noch Zigarettenverpackungen in Schlammfarben mit Fotos mit Krebsgeschwüren und Raucherlungen verkauft werden.
Nach aktuellen Medienberichten soll es sich bei dem neuen Gesetz um das schärfste Anti- Tabak- Gesetz der Welt handeln. Am Mittwoch der laufenden Woche hatte das höchste australische Gericht eine Klage der Tabakindustrie abgelehnt. Ob dieses Gesetz auch ein Vorbild für Europa sein könnte, ist hingegen umstritten.
Werbung für Zigaretten verboten
Einer der größten Kritikpunkte der Tabakindustrie: Der Markenname darf nur noch klein auf der Zigarettenschachtel zu sehen sein und somit könne man sich nur noch spärlich von der Konkurrenz abheben. Die Regierung freute sich nach der Urteilverkündung, dass Regierungen auch gegen Tabakkonzerne gewinnen können und forderte die Tabakindustrie auf, das Urteil anzunehmen.
Schon seit Jahren kämpft Australien gegen den Tabakkonsum. Werbung und Sponsoring von Tabakkonzernen sind praktisch verboten. Der Anteil der männlichen Raucher ging durch das Werbeverbot laut der Anti- Raucher- Organisation ASH von 40 auf 32 Prozent zurück. Bei den weiblichen Rauchern ging sie von 16 auf 12 Prozent zurück.
In Deutschland vorerst keine Horrobilder
Dennoch hegen einige Tabakkonzerne Zweifel daran, dass Einheitsverpackungen Menschen daran hindern werden, dass Rauchen anzufangen. So gebe es keine Beweise dafür, dass Einheitsverpackungen Einfluss darauf haben könnten, ob jemand mit dem Rauchen anfängt oder nicht, so ein Sprecher.
Auch in Deutschland denkt man schon länger über „Horrorbilder“ auf Zigarettenverpackungen nach. Allerdings konnte in der Bundesregierung bis jetzt noch keine Mehrheit für diesen Schritt erzielt werden. So wird es hierzulande weiterhin bei den deutlichen Warnhinweisen bleiben. In den USA hingegen wird es ab dem kommenden Herbst nur noch Zigarettenschachteln mit großen Fotos geben.
Gesetzt spielt den Schmugglern in die Karten
Wie die Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes Marianne Tritz in einer Stellungnahme erklärte, gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Bilder auch Wirkung zeigen, sie dienen nicht dem Schutz der Bevölkerung, sondern spielt eher den Schmuggeln in die Karten, so wird es für sie noch einfacher Packungen zu fälschen.
Rauchgegner lobten hingegen das australische Urteil und forderten die deutsche Bundesregierung auf, solche Verpackungen auch in der Europäischen Union einzuführen. Wenn Australien so ein Gesetz gelingt, müsste dies auch für Europa möglich sein, erklärte Martina Pötschke- Langer vom Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Immerhin sagt ein Bild mehr als 1000 Worte.
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