Im Märzt vor drei Jahren kam es zu einem schlimmen Atomunfall in der Stadt Fukushima in Japan. Nun legten die Vereinten Nationen die erste Studie vor, wonach keine erhöhte Krebsgefahr für die Bevölkerung der Stadt besteht. Dies sei der schnellen Evakuierung zu verdanken. Doch Organisationen wie beispielsweise Greenpeace kritisieren den Bericht und sprechen auch von Vertuschung.
Vor drei Jahren kam es zu einem katastrophalen Atomunfall in Fukushima. Der Unfall hat das Leben vieler Menschen zerstört, die dort gelebt haben. Nach einem aktuellen Bericht der UN beeinflusst die Strahlung die Gesundheit der Menschen nur unwesentlich. Der Bericht der Vereinten Nationen wurde von mehreren Stellen scharf kritisiert.
So kamen die Experten der UN zu der Auffassung, dass sich das Krebsrisiko der Menschen in Fukushima nicht erhöht hat. Lediglich für eine Gruppe von 1000 Kindern birgt die Strahlung gesundheitliche Gefahren. Organisationen wie Greenpeace reagierten skeptisch auf diesen Bericht und sprachen sogar von Verharmlosung oder gar Vertuschung.
Schnelle Reaktion der Erantwortlichen war entscheidend
Entscheidend für die Auffassung der Experten der UN war die schnelle Evakuierung des Unglücksortes. Ohne die schnelle Reaktion der Verantwortlichen wäre die Dosis für die Bevölkerung zehnfach höher gewesen, heißt es in dem Bericht. 80 Experten hatten das Risiko für Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs, Leukämie und Geburtsfehlbildungen untersucht.
Ergebnis: Die Daten und Einschätzungen lasen keinen signifikanten Anstieg der Krebsrate zu erwarten, heißt es in dem Bericht weiter. Ausnahme bildet eine Gruppe von etwa 1000 Kindern, die größerer Strahlung ausgesetzt waren. Bei ihnen sie die Gefahr von Schilddrüsenkrebs in Einzelfällen leicht erhöht.
Gefahren von UN verharmlost
Die Organisation Greenpeace scheint dies etwas anders zu sehen: Auch eine geringe Erhöhung von Radioaktivität hat gesundheitliche Folgen, betonte ein Sprecher von Greenpeace. Nach Ansicht von Greenpeace sei die Evakuierung der Bevölkerung teilweise zu spät erfolgt.
Auch die Ärzteorganisation IPPNW geht von mehreren Zehntausenden zusätzlichen Krebserkrankungen aus. Ähnlich wie bei dem Atomunfall in Tschernobyl werden die Risiken für Menschen in den kontaminierten Gebieten verharmlost und vertuscht, so ein Sprecher. Die Experten der UN reagierten auf diese Anschuldigungen und erklärten, dass sie nie gesagt hätten, dass ein „Null- Risiko“ bestünde.
175.000 Kinder von Medizinern untersucht
Bis zum Sommer des vergangenen Jahres sind 175.000 Kinder untersucht worden, bei 40 Prozent konnten die Mediziner Zysten entdecken. Eine ähnlich hohe Rate ist auch bei Kindern in anderen Gebieten festgestellt worden, daher seien die Zahlen nicht alarmierend, heißt es in dem Bericht der UN. Dies liegt an dem intensiven Screeening der hochsensiblen Geräte und nicht an der zusätzlichen Strahlung durch den Atomunfall, so die UN.
Das Land Japan plant in den kommenden 30 Jahren ungefähr zwei Millionen Menschen aus der Region medizinisch zu überwachen. Außerdem betonten die Experten, dass die ausgetretene Strahlung nur einen Bruchteil der Menge des Reaktorunglücks in Tschernobyl beitragen hätte. Auch das Verkaufsverbot einiger Lebensmittel nach dem Unfall hat die Strahlenbelastung minimiert.
Weitere Studien müsseb Folgen
Die Menschen leiden nicht nur unter dem Risiko in ihrem Leben an Krebs zu erkranken, sondern vor allem psychisch und sozial. So erinnerte der Bericht daran, dass bei der Evakuierung 50 Krankenhaus- Patienten gestorben waren. Nach dem Bericht der UN ist auch keine langfristige Veränderung des Ökosystems zu befürchten. Allerdings ist es möglich, dass radioaktives Grundwasser ins Meer sickere.
Nach Ansicht der Experten der Vereinten Nationen gibt es noch viele offene Fragen, von daher sind weitere Studien nötig, hieß es zum Abschluss der aktuellen Studie.
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