Nach dem langen hin und her zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und der deutschen Politik, sind nun doch mehr Krankenkassen bereit eine Beitragsrückzahlung anzubieten oder Kosten für zusätzliche Leistungen zu übernehmen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des „Focus“.
Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die gesetzlichen Krankenkassen über Milliardenüberschuss verfügen. Das System der gesetzlichen Krankenversicherung verfügt derzeitig über einen Überschuss von etwa 22 Milliarden Euro. Auch im ersten Quartal dieses Jahres konnten die Krankenkassen wieder einen Milliardenüberschuss erwirtschaften.
Das ist auch der Grund warum schon seit längerem die Politik die gesetzlichen Krankenkassen auffordert, die Überschüsse in Form von Prämien an die Versicherten zurückzuzahlen. Doch bis jetzt dachten die Krankenkassen gar nicht daran, die Überschüsse an ihre Versicherten auszuschütten. Doch nun scheinen einige Krankenkassen einzulenken.
Rückzahlungen zwischen 50 und 100 Euro
Den Anfang machte die Techniker Krankenkasse. Nachdem die Krankenkasse angekündigt hatte, sie wolle Prämienausschüttungen an ihre Versicherten prüfen, wollen dies nun auch weitere Krankenkassen tun. Laut einer aktuellen Umfrage von „Focus“, an der 82 gesetzliche Krankenkassen teilnahmen, ist jede dritte Krankenkasse bereit eine Prämie auszuschütten.
19 der befragten Krankenkassen könnten sogar schon konkrete Pläne zu einer Beitragsrückerstattung vorlegen, wie es weiter in dem Bericht heißt. Besonders die Betriebskrankenkassen sehen großen Spielraum für eine Beitragsrückzahlung, wie das Magazin weiter berichtet. Nach Angaben der Krankenkassen sollen die Beitragsrückzahlungen in 74 Prozent aller Fälle zwischen 50 und 100 Euro liegen, zumindest für das Jahr 2012.
Praxisgebühr soll erhalten bleiben
Ein Zehntel der befragten Krankenkassen plant hingegen eine geringere Beitragsrückerstatzung. 16 Prozent rechnen mit einer Beitragsrückerstattung von über 100 Euro. Doch nicht alle wollen Beiträge zurückerstatten. 84 Prozent der befragten Krankenkassen wollen anstatt einer Rückzahlung lieber zusätzliche Leistungen anbieten.
So könnten die Krankenkassen zum Beispiel die Kosten für Zahnreinigung und Fitnesskurse übernehmen. Aber auch Präventionen und Alternativmedizin sind im Bereich des Möglichen. Zudem fordern einige Krankenkassen den Beitragssatz von derzeitig von 15,5 Prozent wieder frei zu geben oder zumindest abzusenken. Allerdings sprechen sich auch 21 Prozent der befragten Krankenkassen dafür aus, die Praxisgebühr zu behalten.
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