Seit Beginn dieses Monats gilt ein neuer Richtwert für Blei im Trinkwasser. Alte Bleirohre müssen aus diesem Grund in Wohnhäusern ausgetaucht werden. Doch nicht nur die alten Wasserleitungen geben Blei ab, auch in teuren Espresso- Maschinen wurde der Giftstoff nachgewiesen.
Da Gifte im Trinkwasser eine große Gefahr für Verbraucher darstellen, wurden zum 01. Dezember die Grenzwerte für Blei im Trinkwasser angepasst. Doch wie eine neue Studie jetzt ergab, sondern auch teure Espresso- Maschinen giftiges Blei ab.
Nach der neuen Anpassung liegt der Grenzwert jetzt bei 0,01 Milligramm Blei pro Liter Trinkwasser. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Vor allem ältere Gebäude in Deutschland verfügen noch über ältere Rohre, diese müssen ausgetauscht werden, weil sie zu viel Blei ins Trinkwasser abgeben.
Häuser vor 1970 betroffen
Wasserversorger bzw. Vermieter der Gebäude müssen die Mieter schriftlich über die Bleirohre informieren, wenn diese noch nicht ausgetauscht wurden. Alternativ können die Mieter auch über einen Aushang informiert werden. Blei ist ein Giftstoff der die Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigt.
Schon vor zehn Jahren gab es die erste Regelung zur Senkung des Bleigehaltes im Trinkwasser, der Grenzwert wurde dann Schritt für Schritt angepasst. Vom Austausch der Bleirohre sind vor allem die Wohnungshäuser betroffen, die vor 1970 gebaut wurden. Später wurden keine Bleirohre mehr verbaut.
Zwei von drei Geräten vielen durch
Wie eine aktuelle Studie jetzt außerdem ermittelte, geben nicht nur alte Bleirohre den Giftstoff ab, sondern auch teure Espresso- Maschinen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Das Nachrichtenmagazin bezieht sich dabei auf einen Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Zwei von drei Espresso- Maschinen fielen durch den Test, wie es in dem Bericht heißt, weil sie hohe Mengen des Giftstoffes, nach der vorschriftsmäßigen Entkalkung freisetzen. Den Grenzwert hierfür legt das europäische Fachkomitee fest. Dem Bericht zufolge soll der Grenzwert um das 100- Fache überschritten gewesen sein.
Auch noch nach Tagen Bleigehalt zu hoch
Auch nach mehreren Tagen wurde der Grenzwert immer noch um das Fünffache überschritten, wie das Bundesinstitut erklärte. Das Blei steckt vermutlich in den verunreinigten Bauteilen des Geräts, erklärten die Tester. Durch das säurehaltige Entkalkungsmittel worden diese wahrscheinlich herausgelöst.
Die Freisetzung von Blei in Espresso-Maschinen sollte aber so schnell wie möglich minimiert werden, um die Verbraucher nicht unnötig zu gefährden. Betroffene Modelle wurden in der Studie allerdings nicht namentlich genannt. Pad- und Kapselmaschinen sind davon jedoch nicht betroffen, heißt es zum Abschluss des Berichts.
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