Im Dezember dieses Jahres müssen die privaten Krankenversicherungen ihre Unisex- Tarife einführen. Doch davon ist im Moment noch nicht viel zu merken. So arbeiten die Versicherungen derzeitig an Übergangslösungen, die bei den Versicherten zu Verwirrungen führen könnten.
Zum Ende des laufenden Jahres müssen die privaten Krankenversicherungen die so genannten Unisex- Tarife einführen. Das bedeutet, dass Frauen und Männer im gleichen Tarif den selben Beitrag zahlen müssen. Doch bis jetzt haben nur wenige private Krankenkassen entsprechende Tarife auf den Markt gebracht.
Versicherungen wollen noch einmal Werbetrommel rühren
Im Moment beschränken sich die privaten Krankenversicherungen jedoch auf Übergangslösungen, was zu zusätzlichen Verwirrungen bei den Versicherten führen könnte. Viele private Krankenversicherungen hatten auch damit gerechnet, dass vermehrt Kunden in die PKV wechseln, bevor die Umstellung auf die Unisex- Tarife erfolgt, doch dies blieb bis jetzt aus.
Doch bevor die Unisex- Tarife eingeführt werden müssen, werden die privaten Krankenversicherungen noch einmal kräftig die Werbetrommel rühren um vermehrt Kunden zu gewinnen, davon gehen zu mindeste Kenner der Branche aus. Bisher bieten jedoch nur wenige private Krankenversicherungen die sogenannten Unisex- Tarife an. Zum einen bietet die Krankenkasse Inter einen Unisextarif an.
70 Unisex- Tarife auf dem Markt
Zum anderen bieten die beiden privaten Krankenversicherungen HUK- Coburg und die Deutsche Krankenversicherung Unisex- Tarife an. Diese beiden Krankenkassen bieten zum Beispiel Zahnzusatzversicherungen an. Hier kann es aber durchaus möglich sein, dass Frauen in den Unisex- Tarifen drauf zahlen. Da diese Tarife unterschiedliche Auswirkungen auf Männer und Frauen haben.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind die Angebote der Unisex- Tarife noch sehr unübersichtlich und daher auch schlecht miteinander zu vergleichen. Das Analysehaus Morgan & Morgan hat bis jetzt 70 Unisex- Tarife registriert. Dabei soll es sich aber um Übergangslösungen handeln. Von echten Unisex- Tarifen kann nicht die Rede sein, so ein Sprecher des Analysehauses.
Geschlecht darf den Preis der Prämie nicht beeinflussen
Ab dem kommenden Jahr dürfen neu abgeschlossene Verträge in der privaten Krankenversicherung nur noch nach den Regelungen für Unisex- Tarife kalkuliert werden. Der Europäische Gerichtshof hatte in einem Verfahren entschieden, dass das Geschlecht die Versicherungsbeiträge nicht mehr beeinflussen darf.
Bis jetzt mussten Frauen im selben Tarif immer mehr zahlen als Männer, weil sie länger leben und auch öfter zum Arzt gehen als die männlichen Versicherten. Experten rechnen allerdings nicht damit, dass die Tarife für Frauen günstiger werden, eher könnten die Tarife für Männer teurer werden.
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