Diejenigen, die unter Birkenpollen leiden, können dieses Jahr aufatmen. Durch das vergangene Mastjahr 2014 sollte die Konzentration der Pollen abnehmen und bereits Ende Mai oder Mitte Juni vorbei sein. Gräser- und Beifuß-Allergiker müssen voraussichtlich bis Mitte September mit Pollenflug rechnen.
Das nächste Birkenmastjahr kommt bestimmt
Diese Prognose der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) hilft Allergikern auf lange Sicht aber nur wenig, denn das nächste Mastjahr kommt schneller als man glaubt. Denn trotz gegenteiliger Empfehlungen in Städten werden weiterhin Birken angepflanzt. Der Anstieg von Baumpollenallergien in der Bevölkerung wird bereits erwartet.
Prognose für Ambrosia-Pollen unsicher
Die Flugvorhersage für die Ambrosia-Pollen ist hingegen sehr unsicher, da sie von weit herkommen. Stiftungsleiter Prof. Karl-Christian Bergmann betonte, dass diese Pollen vor allem Deutschlands Norden und Osten erreichen. Die Ambrosia-Pollen kommen aus der ungarischen Tiefebene und der Plattenseeregion.
Mehrere Faktoren für Allergie entscheidend
Wie sehr die Allergiker mit der Pollenbelastung dieses Jahr wirklich zu kämpfen haben, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Wettereinflüsse, wie Temperatur, Wind und Feuchtigkeit spielen eine wichtige Rolle und ebenfalls wie empfindlich man auf die Pollen reagiert.
Die aktuelle PID-Untersuchung in Berlin zeigt, dass die Pollenkonzentration innerhalb der Stadt ungleichmäßig verläuft. Daher kann auch der Standort entscheidend für die Belastung sein. In der Studie wurden ein Jahr lang 16 Pollenfallen in verschiedenen Bezirken aufgestellt. Dabei wurde entdeckt, dass zwischen den Messstellen, je nach Pollenart, Unterschiede bis zu 300 Prozent liegen. Bergmann sagte dazu, dass das zeige, dass man mehr als 55 Messpunkte benötigen würde, um Allergiker detaillierter zu informieren.
Kreuzallergien
Laut dem Robert Koch-Insituts leiden ca. 15 Prozent der Deutschen an Heuschnupfen. Jüngere und Frauen sind häufiger betroffen als Männer und ältere Menschen. Ein weiteres Problem sind sogenannte Kreuzallergien. Das bedeutet, dass jeder zweite Baumpollenallergiker auf Kern- und Steinobst allergisch reagiert. Damit wächst die Anzahl der Menschen in Deutschland, die ein bestimmtes Obst oder Gemüse nicht mehr verzehren können. Symptome, die im Mund damit einhergehen, sind Juckreiz, Schwellung der Schleimhäute oder der Zunge.
Mit Tipps besser durch die Pollen-Zeit
Wenn man ein paar Tipps befolgt, kommt man auch als Allergiker gut durch die Pollen-Zeit. Wer auf Birkenpollen allergisch ist, sollte bereits jetzt anfangen, Antihistaminika einzunehmen. „Dann kommen die Beschwerden nicht so stark und nicht so plötzlich“, so Sonja Lämmel vom deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Auch wenn die ersten Birkenpollen bereits in der Luft sind, kann man trotzdem mit den Antihistaminika die Beschwerden bekämpfen. Nasenspray, dass bei Schnupfen verwendet wird, hilft laut der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände bei einer Allergie nicht. Weiters sollte man seine Wäsche zum Trocknen nicht ins Freie stellen, da die Pollen an der Kleidung haften bleiben. Man sollte die Wäsche daher besser im Keller trocknen lassen. Für Allergiker, die eine empfindliche Bindehaut haben, empfiehlt sich eine Sonnenbrille, die an den Seiten gut abschließt.
Pollenwarnung mit einer App auf dem Handy
Auf dem Markt gibt es bereits unzählige Apps, die Tipps geben, wie man sich vor Pollen schützt oder man die Symptome mit Medikamenten behandeln kann. Die Techniker Krankenkasse stellte vor kurzen ihre App „Husteblume“ vor. Damit wird eine persönliche Pollenbelastung prognostiziert. Mit der App werden die Pollenzahlen in der Luft errechnet, um so vorzuwarnen, wie der Körper darauf reagiert und wann man mit einer Einnahme von Medikamenten beginnen sollte. Die App gibt es für Android-Smartphones ebenso wie für das iOS-Betriebssystem.
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