Osteoporose ist eine Alterserkrankung des Knochens, die für Brüche anfälliger macht. Die Dichte der Knochen nimmt ab, die Substanz der Knochen baut sich ab. Betroffen kann das gesamte Skelett sein.
Osteoporose ist Volkskrankeit im Alter
Diese Volkskrankeit unserer alternden Gesellschaft wird häufig nicht erkannt, oder mangelhaft behandelt. Die Osteoporose entsteht meist aus einer unzureichenden Knochenbildung in jungen Jahren und/oder einem beschleunigten Abbau in späterer Zeit.
Bereits ein kleiner Sturz kann dann einen Knochenbruch zur Folge haben. Da Senioren ohnehin oft stärker sturzgefährdet sind, kann eine Osteoporose schlimme Folgen haben.
Fast jede zweite Frau und nahezu jeder fünfte Mann hat Studien zufolge eine zu niedrige Knochendichte und ein erhöhtes Risiko, Wirbel- oder Oberschenkelhalsbrüche zu erleiden.
„Im Alter von 70 ist Osteoporose eine Volkskrankheit“, sagt Johannes Pfeilschifter, Chefarzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie am Alfried-Krupp-Krankenhaus Essen-Steele. Der Mediziner koordiniert seit 10 Jahren die Weiterentwicklung der Leitlinie zur Osteoporose, eine wissenschaftlich fundierte Orientierungshilfe für die Diagnose und Therapie der Krankheit.
Ursachen nicht ganz klar
Warum die Knochenkrankheit zum überwiegenden Teil alte Menschen, meist Frauen, befällt, sei nicht restlos geklärt. „Im Alter kulminieren aber eine ganze Reihe von Faktoren, die Osteoporose befördern können“, sagt Pfeilschifter. Dass der Körper Knochen stärker ab- als nachbaut, führen Mediziner unter anderem auf einen Mangel an Sexualhormonen zurück.
Östrogen und Testosteron sorgen in einem komplexen Zusammenspiel mit Mineralien und weiteren Hormonen für die lebenslange Knochenerneuerung. Werden sie nicht mehr so stark ausgeschüttet, gerät der Knochenneubau ins Stocken. „Auch nachlassende Muskelkraft lässt im Alter die Knochendichte sinken“, sagt Pfeilschifter.
Oft schlimme Konsequenzen
„Ein Bruch im fortgeschrittenen Alter stellt alles infrage. Für viele ist es vorbei mit der Selbstständigkeit“, sagt Heide Siggelkow, Vorsitzende des Dachverbands Osteologie (DVO).
Prävention möglich
Das müsste aber gar nicht so sein, glaubt Siggelkow. „In Deutschland liegen wir, was die Diagnose betrifft, noch weit hinten“. Viele Hausärzte seien zu wenig sensibilisiert für die Anzeichen von Osteoporose. Viele schlössen selbst nach mehreren Knochenbrüchen zu selten auf das Krankheitsbild. Ohne Diagnose gibt es keine Behandlung mit Medikamenten.
Weiterführende Informationen bietet der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose.
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