Wo Bio drauf steht ist auch zu 95 Prozent Bio drin, auch wenn ein Großteil der Bio- Produkte mittlerweile importiert werden müssen. Doch dies geht oft auf Lasten der Qualität, besonders wenn die Ware aus Italien, Ägypten oder Griechenland stammt.
Durch die ganzen Lebensmittelskandale in der letzten Zeit bevorzugen immer mehr Verbraucher Bio- Lebensmittel, doch die deutschen Obst- und Gemüsebauern kommen mit der Produktion nicht nach, so dass viele Bio- Lebensmittel importiert werden müssen, worunter allerdings die Qualität der Ware leidet, wie es im Ökobericht 2011 heißt.
So muss zum Beispiel jede zweite Biomöhre, jeder zweite Bioapfel und circa 80 Prozent der Biotomaten importiert werden, so der Verbraucherminister Alexander Bode bei der Vorstellung des Ökoberichts 2011 in Stuttgart. Allein im Bundesland Baden- Württemberg kaufen zwei Drittel der Einwohner regelmäßig Bio- Lebensmittel. Vier Fünftel von ihnen würden auch gern mehr Produkte aus der Region kaufen.
Mehr Anbaufläche für Bio- Produkte
Zwar konnte die Anbaufläche für Bioproduckte in Baden- Württemberg im Vergleich zum 2010 um knapp fünf Prozent ausgebaut werden, dennoch beträgt sie erst 7,9 Prozent bzw. 113.000 Hektar. Die Nachfrage hingegen legte um gut 5,5 Prozent zu. Heimische Lebensmittel haben oft sehr klare Vorzüge im Gegensatz zu importierter Ware, so der Minister.
Gerade Mal zwei Prozent der einheimischen Gemüse- und Obstproben enthielten unzulässige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, heißt es im Zehn- Jahres- Bericht. Bei importierten Produkten sie die Quote deutlich höher. Spitzenreiter ist Italien mit 9,2 Prozent gefolgt von Ägypten mit 9,1 Prozent und Griechenland mit 8,9 Prozent.
8000 Bio- Produkte untersucht
Für den Zehn- Jahres- Bericht wurden regelmäßig Bio- Produkte auf ihre Inhaltsstoffe, Rückstände und Verunreinigungen untersucht. Damit sollte überprüft werden, ob Vorgaben der Europäischen Öko- Verordnung auch eingehalten werden. Urteil: 95 Prozent der Stichproben tragen das Bio- Siegel zu Recht, so das Ministerium.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Lebensmitteln sei der Gehalt an Pestiziden in Bio- Produkten im Durchschnitt um das 180fache niedriger. In den vergangenen 10 Jahren untersuchten die Wissenschaftler mindestens 8000 Bio- Produkte und vergleichen sie mit herkömmlichen Lebensmitteln. Im vergangenen Jahr gab es auch keine Auffälligkeiten bei den einzelnen Lebensmittelgruppen, so der Minister.
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