Wer leidet nicht unter Heißhunger? Jeder unterliegt das ein oder andere Mal dem Bedürfnis, nach dem Schokoriegel zu greifen. Ob Schokolade, Pizza oder Pommes: Heißhungerattacken befallen jedermann. Die Lösung wurde gefunden: Ein Bestandteil von Ballaststoffen hemmt den Heißhunger.
Fett macht fett
Fettiges Essen schmeckt gut und macht süchtig. Das können Millionen von Deutschen behaupten und auf ihre eigene Lebenserfahrung als Beweis zurückgreifen. Sobald der Blutzuckerspiegel sinkt, verlangt der Körper, dass Zucker eingenommen wird, um den Blutzuckerspiegel wieder auf den normalen Stand zu bringen. Das verursacht die Heißhungerattacken, die so viele Deutsche plagen.
Das Problem ist, dass sehr viele der Nahrungsmittel, die gegessen werden um die Attacken zu stillen, sehr fett- und zuckerhaltig sind. Diese Kalorienbomben wie Schokoriegel oder Kekse haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass es immer mehr fettleibige Menschen in Deutschland gibt.
Ballaststoffe zur Hilfe
Forscher aus dem Imperial College London veröffentlichten vor kurzem eine Studie, in der eine Lösung auf das Problem der Heißhungerattacken präsentiert wird. Die Wissenschaftler stellen nämlich fest, dass die Produktion eines Moleküls, das dem Gehirn sagt, was genug gegessen wurde, durch die Einnahme von Ballaststoffen gefördert wird.
Das Molekül, was den Appetit in Grenzen hält, heißt Propionat. Es wird im Darm produziert und setzt die Hormonen frei, die dem Hirn mitteilen, es sei genug gegessen worden. Die Produktion dieser Hormonen wird vorangetrieben, wenn der Ballaststoff Inulin eingenommen wird.
Ein leckerer Labortest
Um sicherzustellen, dass die Einnahme von Ballaststoffen tatsächlich Heißhungerattacken vorbeugen kann, haben Testteilnehmer einen Shake mit dem Nahrungsergänzungsmittel Inulin-Propionat-Ester getrunken. Es handelt sich dabei um den Ballaststoff, der mit dem Molekül Propionat angereichert worden ist. Nachdem die Teilnehmer den Milkshake getrunken hatten, wurden sie in einen Kernspin gebracht, in denen ihnen Fotos von verschiedenen Gerichten gezeigt wurde.
Bei den Teilnehmern, die das Nahrungsergänzungsmittel genommen hatten, wurde weniger Aktivität in den Belohnungszentren des Gehirns beim Anblick kalorienreicher Gerichte registriert. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass die Teilnehmer weniger an dem Bedürfnis leiden würden, nach dem Schokoriegel zu greifen.
Das Hormon der Vernunft
Was dieses Experiment auch zeigt, ist das Heißhungerattacken körperlich bedingt sind und auch aufgrund chemischer Reaktionen im Körper vorgebeugt werden können. Eine gesunde Ernährung, mit der der Blutzuckerspiegel konstant gehalten wird, kann Heißhungerattacken auch effektiv vorbeugen.
Das magische Hormon, welches die Fressattacken hindert, wird schließlich vom eigenen Körper produziert. Eine ausgewogene Ernährung führt auch zu ihrer Produktion, sodass Heißhungerattacken auch auf natürlichem Wege zu verhindern sind.
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